Dank einer 20.000 Euro-Spende konnte die in Moskau begonnene Behandlung von Polina Afonkina in der Fachklinik Dr. Herzog in Nidda/Bad Salzhausen fortgesetzt werden. Die 17-Jährige aus Moskau ist an einem Magenkarzinom erkrankt; der bösartige Tumor des Magens, des Darms und der Eierstöcke hat die Krebszellen in den Bauchraum gestreut. Eine Chemotherapie erfolgte im Herbst 2017 in Moskau. Es folgten sieben weitere, wenig erfolgreiche Therapien, bevor sie dank der Spende von „Bild hilft e.V. („Ein Herz für Kinder“) eine Hyperthermie-Behandlung nutzen konnte. Prof. Dr. Herzog zieht eine erste Bilanz: „Mittlerweile ist die Patientin wieder bei uns. Es zeigt sich ein Rückgang der Metastasen, auch die Tumormarker sind fast wieder im Normbereich. Der Patientin geht es gut. Also bisher ein sehr erfreulicher Verlauf. Polina würde auch mit Pressevertretern über ihre Behandlung sprechen, um so anderen Patienten in ihrem Kampf gegen Krebs zur Seite zu stehen“.
Die bisher eingesetzte Chemotherapie hatte bei dem metastasierten Tumorleiden zu einer geringen Verbesserung geführt. Im Frühjahr zeigte sich bei der Gastroskopie wieder ein großer, Geschwür-bildender Magentumor. Dies ist ein Signal, dass der Tumor aggressiv wächst. Die Überlebenschancen sinken rapide. In dieser Situation wandten sich die Eltern über deutsche Freunde an Dr. Herzog. Er behandelte das in diesem Alter sehr seltene Magenkarzinom mit einer Kombination aus Ganzkörper-Hyperthermie und moderater Chemotherapie. Zusätzlich wurde die lokale Hyperthermie (Oncothermie) mehrfach angewendet, um speziell die Tumor- und Metastasen-Regionen zu erreichen. Ergänzend erfolgten komplementäre Therapien, um das durch die Chemotherapie angegriffene Immunsystem zu stützen.
„Durch die Oncothermie ist eine Therapie tief sitzender Primärtumoren möglich. Sie erreicht so gezielt Organe wie Leber oder Niere. Sie kommt aber auch bei gastroenterologischen Krebsarten in Dünn- und Dickdarm sowie im Magen zum Einsatz“, sagt Prof. Dr. András Szasz, Begründer der Oncothermie, der regional-wirksamen Spezifikation der Hyperthermie. „Die Oncothermie koppelt Wärme an elektrische Energie. Nur kranke Tumorzellen erleiden thermischen Stress, nur sie sind dem tumor-fokussierten künstlichen Fieber ausgesetzt. Dies führt zu Sauerstoffarmut und Nährstoffverarmung im Tumor. Er wird anfälliger für parallel eingesetzte Therapien. Zusätzlich zielt die Wärmetherapie darauf ab, das Immunsystem zu stärken; die Patienten können an Lebensqualität gewinnen und widerstandsfähiger gegenüber Nebenwirkungen konventioneller Therapien werden.“