Warum stirbt eine gesellschaftliche Gruppe im Durchschnitt
deutlich früher als eine andere? Und warum glaubt jeder, den Grund
dafür zu kennen? Am 19.11. startet die gemeinsame
Informationskampagne der Stiftung Männergesundheit und der
Betriebskrankenkasse Verkehrsbau Union (BKK VBU), die am "Tag der
ungleichen Lebenserwartung", am 10. Dezember endet.
Mädchen, die 2015 geboren wurden, haben eine Lebenserwartung von
83,06 Jahren, Jungen von nur 78,18 Jahren. Auf ein Jahr gerechnet
würde das Leben von Frauen also in der Silvesternacht enden, das der
Männer schon am 10. Dezember. Nikolaus erleben sie noch, Weihnachten
wird ohne Männer gefeiert. "Mit diesem drastischen Bild möchten wir
auf den markanten Unterschied in der Lebenserwartung von Männern und
Frauen hinweisen - und darauf, dass unsere Gesellschaft mehr Energie
und Ressourcen in die Männergesundheitsförderung investieren muss. Es
geht nicht darum, Frauen und Männer gegeneinander zu stellen. Wir
möchten auf Defizite bei der Wahrnehmung von männlichen Problemlagen
aufmerksam machen", erklärt Dr. Matthias Stiehler, Mitglied des
Vorstands der Stiftung Männergesundheit. "Männer haben ihre
speziellen Risiken, ebenso wie Frauen. Hier müssen wir noch viel
stärker sensibilisieren. Dabei geht es nicht nur um die Länge des
Lebens, sondern auch um die Qualität", ergänzt Helge Neuwerk,
Stellvertreter der Vorständin der BKK VBU.
Biologisch lässt sich der Unterschied der durchschnittlichen
Lebenserwartung nicht erklären. Die Gründe müssen also im Leben der
Betroffenen liegen. Männer achten weniger auf einen gesunden
Lebensstil. Dies liegt nicht nur an der Lust zum Risiko. Sie wollen
die an sie gestellten Aufgaben gut erledigen, sie wollen möglichst
perfekt sein, sie wollen sich beweisen, sie wollen im besten Sinne
gut sein.
Was Männer dabei manchmal zu wenig beachten, ist ihre sowohl
körperliche als auch psychische Verletzlichkeit (Vulnerabilität).
Diese ist nicht geringer als bei Frauen, wird sich selbst von Männern
aber nicht zugestanden. So sind Männer vergleichsweise häufig Opfer
von Gewalt. Meist handelt es sich dabei um Gewalt, die Männer Männern
zufügen. Aber auch häusliche Gewalt kommt deutlich häufiger vor als
es in der Gesellschaft wahrgenommen wird. Männer sterben in allen
Altersgruppen dreimal häufiger an Selbsttötungen. Schließlich zeigen
sich die sozialen Unterschiede bei Männern stärker in der
Lebenserwartung als bei Frauen.
Mehr unter www.tag-der-ungleichen-lebenserwartung.de und ab dem
19.11.2018 auf www.facebook.com/stiftungmaenner/.
Pressekontakt:
Davida Drescher
Stiftung Männergesundheit
Claire-Waldoff-Str. 3 I 10117 Berlin
E-Mail: drescher@stiftung-maennergesundheit.de
Tel.: 030/652126-0
Ellen Zimmermann
BKK VBU
Lindenstraße 67 I 10969 Berlin
Tel.: 030 / 7 26 12 13 15
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