Antibiotika sind eine segensreiche Erfindung. Viele Menschen
profitieren davon. Doch bevor wir zu einem Antibiotikum greifen,
sollten wir prüfen, ob wir auch mit sanfteren Mitteln gesund werden
können. Petra Terdenge berichtet:
Sprecherin: 40 Millionen Rezepte für Antibiotika werden in
Deutschland pro Jahr ausgestellt. Experten halten das für
problematisch. Sonja Gibis von der "Apotheken Umschau" erklärt warum:
O-Ton Sonja Gibis 20 sec.
"Je öfter die Medikamente zum Einsatz kommen, desto eher verlieren
sie ihre Wirkung. Denn immer mehr Keime werden immun dagegen. Zudem
weiß man, dass viele Verschreibungen gar nicht nötig wären. Wenn man
etwas wartet, bekommt der Körper Infekte oft selbst in den Griff.
Überdies werden die Mittel oft auch bei viralen Infekten wie
Erkältungen verschrieben. Doch Antibiotika wirken nur gegen
Bakterien."
Sprecherin: Viele lassen sich schon Antibiotika verschreiben, wenn
die Nase läuft. Dabei gibt es oft andere Mittel, die helfen:
O-Ton Sonja Gibis 23 sec.
"Wichtig ist vor allem, für eine gute Belüftung zu sorgen, etwa
durch ein abschwellendes Nasenspray, das man allerdings nicht länger
als ein paar Tage verwenden sollte. Empfehlenswert sind auch
Spülungen mit isotonischer Salzlösung. Zudem sollte man sich für ein
altes Hausmittel Zeit nehmen: das Inhalieren. Etwa mit ätherischen
Ölen, Ingwer oder auch nur warmem Wasser. Bei hohem Fieber und
starken Schmerzen sollte man aber immer einen Arzt aufsuchen."
Sprecherin: Auch bei Ohrenschmerzen greifen viele zuerst zu einem
Antibiotikum. Für kleine Kinder ist das sinnvoll:
O-Ton Sonja Gibis 18 sec.
"Wenn Säuglinge oder Kleinkinder Ohrenschmerzen haben, sollte man
sofort zum Arzt gehen. Der wird dann bei einer Mittelohrentzündung
auch ein Antibiotikum verschreiben, was hier auch notwendig ist.
Erwachsene können aber durchaus erst einmal ein Schmerzmittel nehmen
und abwarten. Auch hier sollte man mit den genannten Maßnahmen dafür
sorgen, dass die Nase gut belüftet wird."
Abmoderationsvorschlag:
Wer Ohrenschmerzen hat, sollte nachts wenn möglich das Kopfteil
des Bettes hochstellen, schreibt die "Apotheken Umschau". Außerdem
kann auch Kaugummikauen die Beschwerden lindern.
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Katharina Neff-Neudert
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