Kinder und Jugendliche spielen gern - und das tun
sie in der digitalen Welt häufig auf dem Smartphone, am PC oder an
der Spielekonsole. Online-Games gehören heute ganz selbstverständlich
zum Medienalltag von Heranwachsenden. Doch neben Spaß, Entspannung
und Bildung können sie auch problematische Aspekte haben. Aktuelle
Herausforderungen von Games für Jugendmedienschutz, Verbraucherschutz
und Medienpädagogik werden heute auf einer gemeinsamen Fachtagung der
Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) mit dem Bayerischen
Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales und dem
Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
diskutiert.
BLM-Präsident Siegfried Schneider verwies zum Auftakt der
Veranstaltung zunächst auf den Erfolg der Gamesförderung in Bayern,
die vor allem auch kulturell und pädagogisch wertvolle Spiele
fördert: "Die Branche hat seit 2009 wachsende Wertschätzung erfahren.
Wir setzen uns mit Games gerade auch deshalb so intensiv auseinander,
weil wir sie als Innovationsmotor und starken Wirtschaftsfaktor in
Bayern schätzen." Mit Blick auf Jugendmedienschutz und
Medienpädagogik unterstrich Schneider, dass "zu den inhaltlich
problematischen Aspekten von Games durch Interaktionsmöglichkeiten,
ökonomische Rahmenbedingungen und Anreize zu exzessivem
Spielverhalten neue Risiken kommen". Der gesetzliche
Jugendmedienschutz sei gefordert, künftig auch diese Problemfelder zu
erfassen, "damit das Spielvergnügen kein Spielverderben wird".
Bayerns Familienministerin Kerstin Schreyer erklärte im Hinblick
auf die Fachtagung: "In digitalen Spielwelten messen sich heute rund
um die Uhr Tausende von Spielern. Einigen jungen Menschen fällt es
schwer, sich der Faszination zu entziehen. Sie vernachlässigen so
Familie, Freunde und Schule. Anonyme Chats können zudem Cybergrooming
und Cybermobbing begünstigen. Wir haben deshalb im Koalitionsvertrag
für die laufende Legislatur ganz klar vereinbart, für den Schutz
unserer Kinder im Internet einzutreten. Neben gesetzgeberischen
Maßnahmen wollen wir auch die Medienkompetenz unserer Kinder und
Jugendlichen stärken. Gemeinsam mit dem JFF - Institut für
Medienpädagogik haben wir das Projekt ''Game Life! mit und über Games
lernen'' gestartet. Damit bieten wir den jungen Gamern, den Eltern und
Fachkräften Orientierung, damit die jungen Menschen Risiken erkennen
und auch exzessives Spielen vermeiden."
Bayerns Verbraucherschutzminister Thorsten Glauber betonte
anlässlich der Veranstaltung: "Das Internet ist kein rechtsfreier
Raum. Wir brauchen ein faires Internet. Kinder und Jugendliche sind
unerfahren und müssen in der digitalen Welt besonders geschützt
werden. Manche Geschäftsmodelle können schnell in eine schwer
durchschaubare Kostenspirale führen. Online-Games können wie analoges
Glücksspiel zu Abhängigkeit und Spielsucht führen. Hier ist vor allem
die Games-Branche in der Pflicht: Direkte Kaufaufforderungen an
Kinder in den Games darf es nicht geben! Unser Masterplan Bayern
Digital II zielt auf Verbraucherinformation, Beratung und
Verbraucherbildung. Damit wollen wir gerade jüngere Zielgruppen
umfassend erreichen."
Unter dem Motto "Damit das Spielen Spaß bleibt..." geht es heute
in der Landeszentrale noch den ganzen Tag lang darum, für die neuen
Herausforderungen bei Games zu sensibilisieren, Orientierung zu
bieten und Lösungsansätze aufzuzeigen.
Pressekontakt:
Stefanie Reger
Pressesprecherin
Tel.: (089) 638 08-315
stefanie.reger@blm.de
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