Nach dem Skandal um verunreinigte
Blutdrucksenker pochen Experten auf grundsätzliche Konsequenzen im
Umgang mit Arzneistoffen. "Die Patienten sind zutiefst verunsichert
und verlieren zunehmend das Vertrauen in die Arzneimitteltherapie",
warnt der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands, Fritz Becker,
im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau". "Was muss eigentlich noch
alles passieren, damit die Krankenkassen erkennen, dass es gute und
sichere Medikamente nicht zu Dumpingpreisen gibt?" Denn die
Sicherheitsstandards in Billiglohnländern entsprechen oft nicht den
europäischen Anforderungen, weshalb die Hersteller dort anfälliger
für Produktionsprobleme sind.
Im Juli waren europaweit zahlreiche Präparate mit dem häufig
verordneten blutdrucksenkenden Wirkstoff Valsartan zurückgerufen
worden. Sie waren wahrscheinlich mit der krebserregenden Substanz
N-Nitrosodimethylamin verunreinigt. Die Aufsichtsbehörden versagten
im Valsartan-Skandal offenbar an verschiedenen Stellen. Das
zuständige European Directorate for the Quality of Medicines and
HealthCare in Straßburg etwa erkannte die Verunreinigungen nicht und
bestätigte, dass der Wirkstoff gemäß den Anforderungen des
Europäischen Arzneibuchs produziert worden sei. "Wenn
Arzneimittelhersteller weiterhin global einkaufen, dürfen sie sich
nicht auf Zertifikate chinesischer Hersteller verlassen, sondern
müssen mehr in die Qualitätssicherung investieren", fordert daher
unter anderem der Präsident der Bundesapothekerkammer, Dr. Andreas
Kiefer. "Wir brauchen bessere Kontrollmöglichkeiten."
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