fit und munter - "Krebs heilen" oder "Krebs behandeln": So finden Sie im Internet seriöse Informationen

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"Krebs heilen" oder "Krebs behandeln": So finden Sie im Internet seriöse Informationen


"Krebs heilen" oder "Krebs behandeln" - schon
dieser kleine Unterschied bei der Google-Suchworteingabe führt zu
völlig unterschiedlichen Ergebnissen. Doch wie findet man im Internet
seriöse Informationen zum Thema "Krebs"? Eine Spurensuche.

Den ganzen Artikel lesen Sie auch auf Pharma Fakten:
http://ots.de/0w4sWr.

"Krebs heilen." Wer diese Stichworte bei Google eingibt, erhält im
Herbst 2018 ungefähr 4,3 Millionen Ergebnisse. Ganz vorne mit dabei:
Ein naturheilkundlicher Arzt aus Wien, der davon berichtet, dass er
Jahre gebraucht habe, "um das wissenschaftliche Getue abzustreifen";
eine Foundation aus den USA, die behauptet, Löwenzahnwurzeltee könne
Krebs in 48 Stunden heilen; ein gelernter Elektriker und heutiger
Seminarleiter aus Thüringen, der bei Krebs "Heilung durch
Selbstheilung" verspricht. So geht es weiter und schon nach wenigen
Klicks stellt sich die Frage: Wo und wie finde ich als Krebspatient
im Internet wirklich seriöse Informationen? Welche Seiten eignen
sich, um mehr über bestimmte Krebserkrankungen zu erfahren? Worauf
sollte ich achten, um "Fake Science" von echten wissenschaftlichen
Erkenntnissen unterscheiden zu können? Dr. Birgit Hiller, Leiterin
der Internetredaktion des Krebsinformationsdienstes im Deutschen
Krebsforschungszentrum, kennt die Antworten.

"Den gesunden Menschenverstand einschalten, Fakten prüfen, auf
Transparenz achten" - das ist nach Hillers Erfahrungen ein erster
Schritt auf dem Weg zu guten Informationen über Krebs. Das beginnt
schon beim Suchfenster: Wer statt "Krebs heilen" das Stichwort "Krebs
behandeln" eingibt, erhält zwar noch mehr Treffer, nämlich rund 6,7
Millionen - aber dafür finden sich auf den ersten Plätzen der
Krebsinformationsdienst und die Deutsche Krebsgesellschaft, beides
Adressen, die bessere Informationen bieten als irgendwelche
Wunderheiler. "Man sollte sich auch den Rahmen anschauen, in dem man
auf eine Information stößt", sagt Birgit Hiller, "im Zweifel ist ein
vertrauenswürdiger Linktipp Erfolg versprechender als eine
Suchmaschine." Nicht selten gehe es bei einem vermeintlichen Service-
oder Informationsportal nur darum, ein Produkt zu verkaufen.

Vorsicht bei Erfahrungsberichten in Foren

Birgit Hiller hat im Internet auch Foren zu Gesundheitsthemen
durchforstet und dabei festgestellt: "Manche Patientenberichte waren
Fake News, es gab die vermeintlichen Patienten und Patientinnen in
Wahrheit gar nicht - gepostet hatten vielmehr windige Geschäftemacher
oder bezahlte Werber." Das zu erkennen kann oft schwierig sein. Und
selbst Informationen, die sehr wissenschaftlich klingen, können frei
erfunden sein. So gibt es zum Beispiel eine ganze Reihe von
wissenschaftlich anmutenden Journalen, die sowohl Beiträge von
ernsthaften Forschern publizieren, als auch solche, in denen dubiose
Krebstherapien wissenschaftlich verbrämt daherkommen. Einige
Hochschulen haben inzwischen Gegenmaßnahmen gegen Veröffentlichungen
in Pseudo-Journalen angekündigt.

Wo aber finden sich nun im Internet seriöse Informationen zum
Thema Krebs? "Ich persönlich nutze zum Beispiel die Internetadressen
awmf.org und leitlinienprogramm-onkologie.de", sagt Birgit Hiller.
Beide Seiten seien leistungsstark. An den Leitlinien wirken neben
ausgewiesenen Onkologie-Experten auch Patientenvertreter mit. Und:
Auf der AWMF-Seite (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen
Medizinischen Fachgesellschaften e. V.) kann man sich über alle
möglichen Krankheiten informieren, nicht nur über Krebs. "Hier
bringen 178 wissenschaftliche Fachgesellschaften ihre Kompetenz
zusammen", so Birgit Hiller. Allerdings seien die evidenzbasierten
Leitlinien zunächst für Fachleute verfasst worden, man müsse sich
also "etwas reinknien. Für viele Krebsthemen gibt es aber auch
entsprechende Patientenleitlinien, die gezielt für Betroffene
zusammengestellt wurden und auf den gleichen hochwertigen Quellen
basieren." Empfehlenswert sind außerdem die Internet-Auftritte der
Deutschen Krebsgesellschaft (http://ots.de/BZCcJI) und der Stiftung
Deutsche Krebshilfe (https://www.krebshilfe.de/).

Rat suchen beim Krebsinformationsdienst

Auch der Krebsinformationsdienst des Deutschen
Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg bietet ein umfassendes
Angebot für Krebspatienten und ihre Angehörigen:
www.krebsinformationsdienst.de. Unter der kostenlosen Telefonnummer
0800 420 3040 beantwortet ein Experten-Team täglich von 8 bis 20 Uhr
die unterschiedlichsten Fragen zum Thema. "Wir arbeiten dort rein
evidenzbasiert, das heißt, unsere Informationen beruhen auf
wissenschaftlichen Erkenntnissen", erklärt Birgit Hiller, "aber wir
haben auch ein offenes Ohr für Ängste, die bei vielen Betroffenen
hinter der Ablehnung von klassischer Schulmedizin stehen." Wer möchte
kann sich auch per E-Mail an den Krebsinformationsdienst wenden.

Auf den Internet-Seiten des Krebsinformationsdienstes findet sich
auch ein Infoblatt zum Thema "Krebs im Internet". Qualität im Netz
lässt sich demnach unter anderem daran erkennen, dass Zielgruppe und
Ziel einer Information genannt werden, dass man mit dem Anbieter in
Kontakt treten und sich bei Problemen beschweren kann, und dass
Werbung und Information klar voneinander getrennt sind. Birgit Hiller
betont jedoch: "Auch für seriöse Anbieter gilt: Das Internet kann das
Gespräch mit den Ärzten nicht ersetzen." Das gelte auch für Foren -
dort könne man sich wie am Gartenzaun die Meinung seiner virtuellen
Nachbarn anhören, aber Grundlage für eine Krebsbehandlung sollten
lieber die Empfehlungen eines erfahrenen Onkologen oder einer
Onkologin sein.

http://ots.de/ngmksl



Pressekontakt:
Redaktion Pharma Fakten
www.pharma-fakten.de
E-Mail: redaktion@pharma-fakten.de
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