Die Ursachen für einen Burnout sind häufig am Arbeitsplatz zu finden: Ursprünglich galt es als spezifische Problematik bei helfenden Berufsgruppen wie Pflegekräften oder Lehrern, die sich im Job für ihre Mitmenschen verausgaben. Es zeigte sich jedoch, dass die Beschwerden auch in jedem anderen Aufgabenfeld auftreten. Große Verantwortung, chronische Überforderung, Zeitdruck, mangelnde Anerkennung, fehlende Perspektiven, ein schlechtes Betriebsklima oder anhaltende Kränkungen durch Vorgesetzte können die Entwicklung begünstigen. Es trifft oft Menschen, die hohe Ansprüche an sich selbst und andere stellen, die alles perfekt erledigen wollen. Aber auch ganz ohne erkennbaren äußeren Arbeitsstress oder bei langweiligen Routinen können die Symptome auftreten. Private Rückschläge und Probleme spielen ebenfalls oft eine Rolle.
Der Natur richtig begegnen
Was kann man aber tun, damit es gar nicht erst soweit kommt? Wie kann jeder Einzelne sich davor schützen, in einen solchen Zustand der totalen Erschöpfung zu geraten? Gibt es ein Rezept für mehr Ruhe und Ausgeglichenheit? „Wichtig ist zunächst einmal, auf die eigenen Körpersignale zu achten, um frühzeitig gegensteuern zu können“, sagt Jürgen Dawo. Bei dem erfolgreichen Unternehmer und Geschäftsführer der Town & Country Franchise International GmbH war 2014 ein Burnout diagnostiziert worden. Über seinen mehrwöchigen Klinikaufenthalt und die anschließende neunmonatige Regenerationsphase spricht er ganz offen. Hier lernte er, dass nicht nur Leistung uns zu wertvollen Menschen macht, dass man Prioritäten im Leben setzen muss und auch ohne schlechtes Gewissen mal „Nein“ sagen kann. In dieser Zeit kam er auch in Kontakt mit der japanischen Stressmanagement-Methode ShinrinYoku, die bei uns unter dem Begriff Waldbaden bekannt ist. „Obwohl ich zuvor auch schon viel draußen unterwegs gewesen bin und Hobbys wie Wandern, Joggen oder Segeln hatte, musste ich feststellen, dass ich eigentlich trotzdem den Kontakt zur Natur verloren hatte“, berichtet Dawo. „Auch in der Freizeit ging es damals bei mir – ausgestattet mit Pulsuhr und Schrittzähler – nur um körperliche Fitness und Selbstoptimierung. Etappenziele mussten erreicht werden und mit der Kamera war ich ständig auf der Jagd nach den besten Fotomotiven.“ Welche heilende Wirkung die Natur hat, wenn man ihr richtig und bewusst begegnet, erfuhr der Unternehmer erst durch das Waldbaden.
Entlastungsmöglichkeiten schaffen
Um auch anderen Menschen diese Erfahrungen nahe zu bringen, eröffnete er 2017 in Thüringen das WaldResort am Nationalpark Hainich: einen Regenerationsort für Körper, Geist und Seele. Erfahrene Coaches und Therapeuten bieten hier ein speziell entwickeltes Hainich-ShinrinYoku an. Besucher der Ferienhäuser und Seminarteilnehmer erleben dabei den alten Buchenwald, der zum UNESCO Weltnaturerbe zählt, als wahren Energiespender. „Gestresste und Burnout-Gefährdete benötigen nicht nur Strategien, um mit den alltäglichen Belastungen besser umgehen zu können“, so Dawo. „Zur richtigen Prävention gehört es auch, gute Entlastungsmöglichkeiten zu schaffen. Der Wald kann uns dabei helfen. Bereits ein zwei- bis dreistündiger Aufenthalt, bei dem die Atmosphäre mit allen Sinnen aufgenommen wird, hat einen verblüffenden Effekt: Der Adrenalinspiegel sinkt, die Anzahl der natürlichen Killerzellen des Immunsystems erhöhen sich und die Ausschüttung von Stresshormonen wird verringert.“ Ziel des Hainich-ShinrinYoku ist deshalb das Erlernen von Achtsamkeit. Durch spezielle Übungen, bekommt man wieder einen Blick dafür, was links und rechts des Weges steht, achtet auf die eigene Atmung und genießt jeden Schritt im Wald … Das steigert die Lebensfreude, beruhigt die Psyche und macht stressresistenter. Einmal erlernt, lassen sich diese Übungen überall in der Natur anwenden. Weitere Informationen unter: www.shinrinyoku.de und www.hainich-auszeit.de.
GPP