fit und munter - Neue Asklepios-Studie: Sind Qualitätsberichte der Kliniken für die Tonne?

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Neue Asklepios-Studie: Sind Qualitätsberichte der Kliniken für die Tonne?




- Lage der Klinik ist Patienten wichtiger als Routine und
Komplikationsraten
- Deutsche vertrauen ihrem Fach- und Hausarzt statt
Krankenhaus-Fakten
- Qualitätsberichte sind unbekannt und spielen bei der Klinikwahl
keine Rolle

Qualitätsberichte sind für Krankenhäuser gesetzlich
vorgeschrieben. Sie werden mit viel Zeit und Sorgfalt erstellt und
beinhalten viele wichtige Informationen - aber für wen überhaupt? Die
Patienten jedenfalls lassen sie kalt. Gerade einmal sechs Prozent
haben sie bisher als Entscheidungsgrundlage für ihre Klinikwahl
genutzt. In der Region Hamburg sind es sogar nur vier Prozent.
Ausschlaggebend für die Wahl einer geeigneten Klinik ist für die
Deutschen stattdessen die Nähe zu ihrem Wohnort, um keine lange
Anfahrt zu haben und nicht weit von der Familie entfernt zu sein. Für
40 Prozent derjenigen Befragten, die kürzlich in einer Klinik waren,
war die Lage der Einrichtung das entscheidende Kriterium. Dies sind
Ergebnisse der repräsentativen Studie "Kriterien bei der Klinikwahl"
der Asklepios Kliniken, für die 1.000 Bundesbürger befragt wurden,
plus 200 in der Metropolregion Hamburg.

"Es ist erschreckend, dass die Patienten sich mit der Qualität der
Krankenhäuser nicht auseinandersetzen", sagt Prof. Dr. Christoph U.
Herborn, Medizinischer Direktor der Asklepios Kliniken. "Patienten
sollten sich vor aufwendigen Eingriffen über die Qualität der
Behandler und Krankenhäuser informieren. Die meisten von uns müssen
nur einmal im Leben einen schweren Eingriff durchmachen, dann sollte
man aber auch bereit sein, etwas weiter weg vom Wohnort zu reisen,
damit ein Experte die Operation durchführt", so Prof. Herborn. "Es
ist zwar verständlich, dass Betroffene für ein neues Kniegelenk oder
eine Gallenstein-OP zum Krankenhaus um die Ecke gehen, weil sie das
Haus kennen und Freunde und Verwandte sie dort besuchen können. Aber
gefährlich ist es trotzdem, wenn die Patienten sich mit dieser
bequemsten Lösung zufriedengeben, ohne zu hinterfragen, welche
qualitativen Leistungen diese Klinik erbringt."

Lage schlägt Qualifikation, Häufigkeit der Eingriffe und
Komplikationsraten

Wer in den vergangenen fünf Jahren ein Krankenhaus aufsuchen
musste, hat aus 19 abgefragten Kriterien vor allem die Lage dafür
entscheiden lassen. Die Qualifikation der Ärzte war immerhin für 38
Prozent noch ausschlaggebend. 33 Prozent hat die Spezialisierung in
einem bestimmten Fachgebiet interessiert.

Gerade bei Operationen spielt jedoch nicht nur die Expertise eine
Rolle, sondern auch die Routine. Laut der vorliegenden Studie ist die
Häufigkeit der Eingriffe nur für 24 Prozent ein wichtiges Kriterium
bei der Entscheidung für eine Einrichtung. Die Infektions- und
Komplikationsraten sind für die Befragten sogar noch deutlich
unwichtiger (zehn Prozent). Dabei gilt: Je häufiger ein bestimmter
Eingriff durchgeführt wird, desto weniger Komplikationen treten auf.
Das belegen zahlreiche Studien. Daher wurde zur Gewährleistung einer
guten Behandlungsqualität auch eine Mindestmengenregelung für
bestimmte Indikationen eingeführt - wenn Kliniken Eingriffe nicht oft
genug durchführen, dürfen sie diese künftig nicht mehr über die
Krankenkasse abrechnen. Diese Zusammenhänge spielen für Patienten
offenbar kaum eine Rolle: Sie entscheiden sich lieber für kurze Wege
anstatt Erfahrung und Routine.

Informationen in Qualitätsberichten sind vergebliche Liebesmüh

Angaben zur Anzahl der Komplikationen und zur Häufigkeit der
Eingriffe in den Qualitätsberichten der Krankenhäuser geben indirekt
Hinweise auf das Risiko einer Behandlung in der jeweiligen
Einrichtung. Ebenfalls enthalten: Ein Überblick über das Diagnose-
und Behandlungsspektrum. Doch nur die Hälfte der Deutschen kennt die
Qualitätsberichte und nur elf Prozent haben überhaupt jemals einen
gelesen. Statt in die aufwändig erstellten Berichte zu schauen,
vertrauen die Deutschen lieber ihrem Fach- oder Hausarzt (je 89
Prozent). "In die Berichte fließen sorgfältig recherchierte wichtige
Informationen ein und sie sind zeitaufwändig zu erstellen. Doch dann
verschwinden sie ungelesen in der Versenkung. Sie haben kaum Einfluss
auf die Entscheidung der Patienten", sagt Prof. Christoph U. Herborn,
Medizinischer Direktor bei Asklepios. "Vielleicht sollten die
Vorgaben zur Aufbereitung der Qualitätskriterien vom Gesetzgeber
überdacht werden, um attraktiver für Patienten zu sein."

Über die Studie

Für die Studie "Kriterien bei der Klinikwahl" der Asklepios
Kliniken GmbH & Co. KGaA wurden 1.000 Bundesbürger ab 18 Jahren im
Juli und August 2018 repräsentativ befragt. Zusätzlich wurden 200
Bewohner aus der Metropolregion Hamburg (Stadt Hamburg, Landkreise:
Harburg, Stade, Lüneburg, Herzogtum Lauenburg, Stormarn, Pinneberg
und Segeberg) einbezogen. Die Befragung fand online durch das
Marktforschungsinstitut Toluna statt. Detaillierte Informationen
inkl. Grafik stellen wir auf Anfrage gern zur Verfügung.



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