Um das Überleben eines Frühgeborenen zu sichern, ist eine gute
medizinische Versorgung die wichtigste Säule. Große Bedeutung hat
aber auch der Kontakt zur Mutter. "Natürlich braucht das Kind
Intensivmedizin, aber Intensivmedizin ohne mütterliche Zuwendung ist
nur die eine Hälfte", erklärt die Sozialpädagogin Nicola Zöllner vom
FamilieNetz an der Dresdner Kinderklinik im Apothekenmagazin "Baby
und Familie". Durch die dramatischen Umstände einer Frühgeburt ist
die Interaktion zwischen Mutter und Kind anfangs aber oft gestört.
"Fast alle Frauen, die ein Kind zu früh geboren haben, kämpfen mit
Schuldgefühlen." Diese machten es sehr schwer, sich dem Kind zu
öffnen und unbeschwert mit ihm in Kontakt zu gehen. Experten wie
Zöllner helfen Betroffenen, die Schuldgefühle zu überwinden. Die
Sozialpädagogin betont, jede Mutter eines Frühchens sollte sich
bewusst machen, dass sie am engsten mit ihrem Kind verbunden und
darum die Expertin seiner emotionalen Bedürfnisse ist. "Die Ärzte
sind spezialisiert in der medizinischen Versorgung, aber eine Mutter
ist ihrem Kind emotional nahe", so Zöllner. Die meisten Frauen hätten
tiefe Instinkte. "Es ist richtig, darauf zu vertrauen und selbst den
Mut zu haben, auf das Kind zuzugehen: es zu berühren, ihm vielleicht
die Sensoren zu wechseln, ihm etwas zu erzählen, damit es merkt, die
Mama ist da, langsam eine Versorgungshandlung zu übernehmen." Das
neue "Baby und Familie"-Heft erklärt, wie Babys auf der
Frühchenstation geholfen wird.
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Das Apothekenmagazin "Baby und Familie" 12/2018 liegt aktuell in den
meisten Apotheken aus.
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