fit und munter - Sollen wir zum Wohle der Kühe nur noch WEIDEMILCH konsumieren?

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Sollen wir zum Wohle der Kühe nur noch WEIDEMILCH konsumieren?

Weidende Kühe entsprechen nach den Vorstellungen vieler Verbraucherinnen und Verbraucher dem Idealbild der Milchviehhaltung. Und deshalb findet man in Supermärkten und Discountern mehr und mehr die so genannte Weidemilch in den Kühlregalen. Mit dem Begriff Weidemilch verbindet man Wiesen voller Gras, Sonne, Luft und sich wohlfühlende Kühe.
Mit dem Begriff Weidemilch verbindet man Wiesen voller Gras, Sonne, Luft und sich wohlfühlende Kühe. Am liebsten würden viele Verbraucher die Kühe 365 Tage im Jahr auf der Weide sehen – aber stopp: In den kalten Jahreszeiten gibt es keinen entsprechenden Graswuchs und das Wetter ist meist alles andere als schön.
Der Begriff „Weidemilch“ ist lebensmittelrechtlich nicht geregelt. Er sagt lediglich aus, dass die Kühe während der Vegetationsperiode Weidegang haben. Manche Molkereien machen konkrete Angaben zur Dauer der Weidehaltung, sowohl zur Mindestanzahl an Weidetagen im Jahr als auch zur Weidedauer pro Tag. Allerdings entschied das Oberlandesgericht (OLG) Nürnberg mit Urteil vom 7. Februar 2017 (Az. 3 U 1537/16), dass die Bezeichnung einer Vollmilch als „frische Weide-Milch“ nicht irreführend sei, wenn die Kühe an 120 Tagen im Jahr je sechs Stunden auf der Weide stehen. Natürlich setzen sich Wissenschaftler mit dieser Thematik auseinander und kommen zu folgendem Schluss: Agrarwissenschaftler und Tierärzte sehen sowohl bei reiner Weidehaltung, gelegentlichem Weidegang und auch reiner Stallhaltung von Milchkühen jeweils Stärken und Schwächen. „Ob sich der Milchviehhalter für den Stall oder die Weide entscheidet, hat keine so große Bedeutung. Ausschlaggebend ist das richtige Management, dann gehen Tierwohl und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand“. Diese Aussage bestätigen die Ergebnisse von 15 Doktorandinnen und Doktoranden, die in einem Verbundprojekt an drei Universitäten, einer Fachhochschule und zwei Instituten geforscht haben. 60 Milchviehbetriebe waren in die Untersuchungen einbezogen, über fünf Jahre wurden Daten erhoben, verglichen, bewertet und analysiert. Professor Dr. Matthias Gauly von der Agrarfakultät der Universität Bozen in Italien hat maßgeblich bei dieser Untersuchung „Kühe auf der Weide und/oder im Stall“. mitgewirkt. Auf der 19. Haupttagung der Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) vom 27. bis 30. März 2019 in Göttingen wird er den rund 500 teilnehmenden Tierärztinnen und Tierärzten der Nutztiermedizin berichten, welche Vor- und Nachteile für Tiergesundheit und Tierwohl der Kühe mit oder ohne Weide bestehen, und was letztendlich die Tiermediziner guten Gewissens in dieser Fragestellung ihren Landwirten raten können. Die jährlich stattfindenden Haupttagungen der Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) sind die Highlights der Fortbildungen im Nutztierbereich. Weit über fünfzig hoch anerkannte Referenten und Referentinnen aus Tiermedizin und Landwirtschaft berichten über die neuesten Ergebnisse aus den tiermedizinischen und landwirtschaftlichen Wissenschaften. AVA-Gründer und Leiter, Ernst-Günther Hellwig, selbst Agrarwissenschaftler und Fachtierarzt, legt bei den Haupttagungen auf praxisrelevante Themen, die von den Nutztierärzten direkt für ihre tägliche Arbeit übernommen werden können, um Tiergesundheit und Tierwohl der zu betreuenden Betriebe immer noch zu verbessern. „AVA-Fortbildungen helfen Arzneimittel einsparen“, so der Präventivtiermediziner und AVA Chef Hellwig. Alle Tierärzte und Tierärztinnen aus dem IN- und Ausland sind herzlichst eingeladen, die 19. AVA-Haupttagung vom 27. bis 30. März 2019 in Göttingen zu besuchen. Das Tagungsmotto lautet Tierärztliche Bestandsbetreuung im Rinder- und Schweinebetrieb – damit die Tiere gesund bleiben und nicht krank werden.
Alles Infos zur 19. AVA-Haupttagung findet man auf der Homepage der Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) unter www.ava1.de .

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