Schon Hippokrates von Kos, der berühmteste Arzt der Antike, kannte das Problem. Wen am Tage die Melancholie seelisch belastet, der hat des Nachts mit einer weiteren Herausforderung zu kämpfen. Der Grieche berichtet, dass seine Patienten nur unter Mühen in Morpheus’ Arme fanden. Auch hatten Sie Schwierigkeiten, ohne Unterbrechungen durchzuschlafen, oder erwachten, noch lange bevor der erste Hahn krähte. Die moderne Medizin verfügt über wirksame Schlafmittel. Benzodiazepine und Z-Medikamente schaffen kurzfristige Abhilfe. Ärzte sind vorsichtig mit solchen Präparaten, denn mittelfristig können sie die Symptome verstärken. Immer mehr Patienten suchen daher Online-Anbieter auf, wo man Rohypnol oder Zopiclon kaufen kann, ohne ein Rezept vorzuweisen.
Das, was Hippokrates als Melancholie bezeichnete, nennen wir heute Depressionen, die enge Beziehung zu den Schlafstörungen ist jedoch seit damals unverändert geblieben. Wissenschaftler haben diese Kontiguität bisher so aufgefasst, dass sie nur in eine Richtung verläuft. Gemütskrankheiten galten als die ursprünglichen Missetäter und Schlafprobleme als deren Begleitsymptom. Dieter Reimann vom Universitätsklinikum Freiburg hat mit seinen Forschungsergebnissen eine Fachdiskussion angestoßen, die zu einer grundlegend anderen Auffassung führen könnte. Er vertritt den Standpunkt, dass wechselseitige Zusammenhänge bestehen, nicht nur von psychischen Erkrankungen zur Schlaflosigkeit, sondern auch vice versa.
Am genauesten ist das nach heutigem Stand des Wissens bei Depressionen erforscht. Reimann und sein Team haben für eine Metaanalyse mehrere Langzeituntersuchungen unter die Lupe genommen, deren Beobachtungszeiträume teilweise über zwei Jahrzehnte betragen. Diese führen zu dem Resultat, dass Personen mit Schlafproblemen im Vergleich zu anderen Probanden ein um 100 % erhöhtes Risiko tragen, von depressiven Störungen befallen zu werden. Bei manchen traten psychische Probleme erst Jahre nach den ersten Schlafschwierigkeiten zu Tage. Die Schlafstörungen gehen also der seelischen Trübsal voraus. Darüber hinaus zeigen die Erkenntnisse der medizinischen Praxis, dass Schwierigkeiten mit dem Schlaf oft weiterhin bestehen bleiben, wenn eine Depression erfolgreich behandelt wurde. Falls sie nur eine Begleiterscheinung wären, müssten sie sich, sofern man der bisherigen Lehrmeinung folgt, mit der ursächlichen Erkrankung verflüchtigen. Gleichzeitig gibt es eine Vielzahl von Anhaltspunkten, die darauf hinweisen, dass eine Verbesserung der Schlaffähigkeit mit einer Besserung der depressiven Symptome koinzidiert ist.
Einige Patienten erkennen den Zusammenhang instinktiv und entwickeln den Wunsch, ihre Schlafprobleme pharmakologisch zu behandeln. Ärzte sind meist nicht bereit, an Personen mit psychischen Störungen Benzodiazepine oder Z-Medikamente zu verschreiben. Daher suchen manche Betroffene nach Angeboten, wo sie beispielsweise Zopiclon kaufen können, ohne mit Rezeptformalitäten behelligt zu werden. Die Medikamentenhersteller wissen das. In der Packungsbeilage eines Zopiclonpräparats heißt es: »Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Zopiclon ist erforderlich, wenn Sie an Depressionen oder an Angst aufgrund von Depressionen leiden. Zopiclon ist nicht zur alleinigen Behandlung geeignet.« Wer diesen Weg geht, muss bei der Anwendung der Schlafmittel eiserne Disziplin walten lassen. Die vorgeschriebene Dosierung darf niemals erhöht werden. Auf keinen Fall sollten die Tabletten täglich genommen werden. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind zu berücksichtigen. Nur dann kann ein Medikament wie Zopiclon in Ausnahmefällen bei depressiven Patienten eine echte Hilfe sein.