Die Diagnose Krebs ist für die Betroffenen und ihre
An- und Zugehörigen meist mit vielen Fragen, Unsicherheiten und
konkreten Ängsten verbunden: Welche Behandlungen sind notwendig? Wie
stehen die Chancen, dass die Therapie Erfolg hat? Sind meine
Angehörigen finanziell versorgt und gut begleitet? Eng verknüpft mit
der Frage nach dem Therapieerfolg ist die Angst vor dem Tod: Krebs
stellte mit rund 231.000 Todesfällen im Jahr 2016 nach
Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in
Deutschland dar.
"Der Deutsche Evangelische Krankenhausverband begrüßt daher, dass
die Bundesregierung unter Federführung des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung heute die Nationale Dekade gegen Krebs ausruft.
Es ist wichtig, der Prävention gegen Krebs einen höheren Stellenwert
in der Versorgung einzuräumen. Auch muss der wissenschaftliche
Fortschritt zügig Eingang in die Therapie finden und so bei den
Patientinnen und Patienten und bei Ärztinnen und Ärzten sowie
professionell Pflegenden ankommen. Unsere evangelischen Krankenhäuser
sind ein wichtiger Bestandteil der onkologischen
Versorgungsstrukturen in Deutschland. Das betrifft nicht nur die
Versorgung der Patienten: Evangelische Krankenhäuser leisten einen
Beitrag zur Krebsforschung und kooperieren dabei vielfach mit
Universitätskliniken beispielsweise über Studiengruppen. Unsere
Onkologen und Hämatologen sind in vielen klinischen Studien
eingebunden, wodurch ein schneller Transfer von Behandlungs- und
Versorgungsinnovationen für die Patientinnen und Patienten in die
Praxis sichergestellt wird", erklärt Christoph Radbruch, Vorsitzender
des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes (DEVK).
Zuwendung begründet einen Teil des Behandlungserfolges
Den evangelischen Krankenhäusern ist es wichtig, über die
Behandlung auf höchstem medizinisch-wissenschaftlichem Niveau nicht
den Menschen zu vergessen, der diese Behandlung erhält. Neben
Spitzenmedizin legen Ärzte und Pflegende in evangelischen
Krankenhäusern daher besonders Wert auf menschliche Zuwendung.
"Zuwendung hilft den Betroffenen, ihre Krankheit zu verstehen und
gibt ihnen in einer ungewohnten Umgebung Sicherheit und Hoffnung.
Damit trägt sie wesentlich zum Behandlungserfolg und zur
Lebensqualität der Patienten bei. Unsere Mitarbeitenden übernehmen
umfassend Verantwortung für diese besonders schützenswerten Patienten
und ihre Familien. Sie begleiten, tragen in herausfordernden Phasen
die Behandlung mit und sind da, wenn es schwierig wird. Dies ist
besonders relevant, wenn eine lebensbegrenzende Diagnose wie Krebs
gestellt und behandelt wird. Das erfordert aber auch besondere
kommunikative Kompetenzen aller Berufsgruppen, Kraft und Zeit, die
entsprechend vergütet werden muss. Die evangelischen Krankenhäuser
fordern, die Refinanzierung bei den Aktionen der Nationalen Dekade
gegen Krebs parallel mitzudenken. Ansonsten ist zu befürchten, dass
die Ergebnisse keinen zügigen Eingang in die Regelversorgung finden",
betont Christoph Radbruch.
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