Am 9. Februar geht das neue
Sicherheitssystem für Arzneimittel "securPharm" an den Start. Die
gleichnamige deutsche Organisation securPharm e.V., die von
Industrie, Großhandel und Apothekerschaft initiiert wurde, hat dieses
System gemäß den Vorgaben der EU-Fälschungsschutzrichtlinie
entwickelt. Damit beginnt ein längerer Umstellungsprozess im gesamten
legalen Arzneimittelvertrieb, der den Schutz vor gefälschten
Arzneimitteln mit jedem Tag weiter verbessert.
Die Packungen verschreibungspflichtiger Arzneimittel, die
Hersteller neu in den Verkehr bringen, erhalten zwei zusätzliche
Sicherheitsmerkmale, die direkt vor der Abgabe an den Patienten
überprüft werden. Für Patienten bedeutet dies einen noch besseren
Schutz vor gefälschten Arzneimitteln in Apotheken und Kliniken.
Die beiden Sicherheitsmerkmale sind: Ein Erstöffnungsschutz, durch
den die Unversehrtheit einer Packung erkennbar ist, und eine
individuelle Packungsnummer, die jede Packung zum Unikat macht. Über
das securPharm-System prüfen Apotheken die Packungen anhand der
Sicherheitsmerkmale direkt vor der Abgabe an den Patienten auf ihre
Echtheit. Da die Packungen mit dem neuen Schutz ab 9. Februar erst
nach und nach in den Handel kommen, wird es für eine Übergangszeit
Packungen mit und ohne neue Sicherheitsmerkmale in den Apotheken
geben. Dass bereits im Markt vorhandene Packungen bis zu ihrem
Verfalldatum verkauft und verwendet werden können, ist vom
Gesetzgeber so vorgesehen.
Martin Bergen, Geschäftsführer von securPharm e. V.:
"Patientenschutz ist ein hohes Gut und für die Partner der
Arzneimittelversorgung unverzichtbar. Wir werden die Sicherheit von
Arzneimitteln mit dem neuen Schutzschild noch weiter erhöhen."
Das securPharm-System ist eingebettet in ein europaweites
Schutzsystem der legalen Lieferkette gegen gefälschte Arzneimittel.
Zunächst gehen in 26 EU-Mitgliedstaaten sowie in Norwegen, Island und
Liechtenstein die Sicherheitssysteme in Betrieb. Bis 2025 kommen dann
auch die Systeme Italiens und Griechenlands dazu.
Das securPharm-System wurde von den Partnern des
Arzneimittelvertriebs - den Verbänden der Pharmaindustrie, des
pharmazeutischen Großhandels sowie der Apothekerschaft - gemäß den
Vorgaben der EU-Fälschungsschutzrichtlinie und abgestimmt mit den
Arzneimittelbehörden aufgebaut. Das Projekt gehört zu den größten
Infrastrukturprojekten der Arzneimittelversorgung in Europa. Allein
für Deutschland mussten die Arzneimittelhersteller die Fertigung von
fast 60.000 unterschiedlichen Produkten so umstellen, dass sie die
neuen Sicherheitsmerkmale erhalten. Hierzulande werden pro Jahr rund
750 Millionen Packungen verschreibungspflichtiger Arzneimittel in
öffentlichen Apotheken abgegeben. Rund 22.000 Hersteller, Apotheken,
Großhändler und Kliniken wurden an das securPharm-System angebunden.
Diese haben mit erheblichem finanziellem und personellem Aufwand die
technischen Voraussetzungen für die Einführung der zusätzlichen
Sicherheitsmerkmale geschaffen.
Über securPharm e.V.:
securPharm e.V. ist die nicht gewinn-orientierte
Stakeholder-Organisation für den Aufbau und Betrieb des Systems zur
Echtheitsprüfung von Arzneimitteln gemäß den Vorgaben der
Fälschungsschutzrichtlinie 2011/62/EU und der delegierten Verordnung
(EU) Nr. 2016/161 zum Schutz des Patienten vor gefälschten
Arzneimitteln in der legalen Lieferkette in Deutschland. securPharm
e. V. wird getragen von Pharma-, Großhandels- und Apothekerverbänden:
BAH, BPI, vfa, PHAGRO, ABDA. securPharm ist der deutsche Baustein für
ein EU-weites Netzwerk gegen Arzneimittelfälschungen.
Pressekontakt:
Nathalie Steinhauser
presse@securPharm.de
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