Als "Quelle des Schmerzes und der Scham" hat Papst Franziskus die
tausendfachen Fälle sexuellen Missbrauchs durch katholische Priester
und Ordensleute bezeichnet und alle Vorsitzenden der nationalen
Bischofskonferenzen weltweit für den 21. bis 24. Februar 2019 nach
Rom zu einem Spitzentreffen einbestellt. Drängende Fragen sind zu
klären: Wo liegen Versäumnisse - über viele Jahrzehnte hinweg? Und
welche Lehren sind daraus zu ziehen? Fragen, die entscheidend sind
für die Zukunft der katholischen Kirche. Das Erste zeigt den Film
"Schuld ohne Sühne - Die Kirche und der sexuelle Missbrauch" am
Montag, 18.2.2019, ab 22:55 Uhr.
Rund 3.700 Opfer und 1.670 Beschuldigte seit 1946: Diese
erschreckende Zahl nennt eine Studie im Auftrag der Deutschen
Bischofskonferenz, die sich mit dem sexuellen Missbrauch von Kindern
und Jugendlichen durch Priester und Ordensleute befasst. Die Studie
erhebt dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit, denn untersucht
wurden nur die durch die Kirche zur Verfügung gestellten Akten. Die
Dunkelziffer dürfte noch deutlich höher liegen.
Kirche international unter Druck
Nicht nur in Deutschland sondern auch in den USA, in Chile,
Australien oder Irland steht die katholische Kirche unter stetig
wachsendem Druck. Die Dimensionen der Vergehen von Klerikern sind für
die Kirche, die sich als moralische Instanz, gar als "Gewissen der
Welt" versteht, gewaltig und schmerzhaft.
Unmittelbar vor Beginn der Konferenz in Rom widmet sich der Film
den wichtigsten Fragen zum Thema: Was sind die Ursachen für den
systematischen Missbrauch und was tut die Kirche, um diese Ursachen
abzustellen? Nimmt die Kirche ihre Verantwortung ernst? Der Film geht
dieser Fragen nach und dokumentiert die Arbeit der kirchlichen und
weltlichen Justiz bei der Aufarbeitung. Schaffen es diese Instanzen,
wirklich aufzuklären?
Pressekontakt: Sibylle Schreckenberger, Tel. 06131 929 32755,
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