fit und munter - Übergewicht: Schon wenige Kilo zuviel schaden

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Übergewicht: Schon wenige Kilo zuviel schaden

Extrapfunde erhöhen das Risiko auf ein verkürztes Leben
Ein bisschen Übergewicht würde nichts ausmachen, heißt es in diversen Ratgebern. Ein paar Extrapfunde wären harmlos oder seien sogar gesund, weil sie angeblich vor Krankheiten schützen würden.
Eine Studie der amerikanischen Gesundheitsbehörde kommt auf ganz andere Ergebnisse.
Schon leichtes Übergewicht steigert nach Meinung der Wissenschaftler das Risiko auf ein verkürztes Leben. Die Annahme, dass Übergewicht und ein paar Speckfalten sogar lebensverlängernd wirken könnten, stammt noch aus der Zeit, in der Mangelernährung die Regel war und eine reichhaltige Nährstoffversorgung nur wenige Menschen bekamen.
Dieses Vorurteil, dass Übergewicht eher lebensverlängernd wirken würde, wurde noch vor einigen Jahren von den Gesundheitsbehörden propagiert und hat sich seit dem in den Köpfen der Menschen festgesetzt.
Neuere Langzeit-Studien mit insgesamt anderthalb Millionen Teilnehmern lieferten ein ganz anderes Ergebnis.
Bei den Studienteilnehmern wurde das Gewicht und die Größe mit dem Body-Maß-Index (BMI) ins Verhältnis gesetzt und in einem Zeitraum von fünf bis achtundzwanzig Jahren mit der Sterblichkeit abgeglichen. Dabei kam heraus, dass bei Männern und Frauen die Sterblichkeit in jener Gewichtsgruppe am niedrigsten war, die im oberen BMI-Idealbereich lagen.
Aus den Studien geht hervor, dass es wohl eine sehr breite Datenlage gibt, die relativ deutlich aufzeigt, dass Übergewicht mit einem erhöhten Sterberisiko verbunden ist. Aufgrund des Umfangs der Studie und der Menge an ausgewerteten Untersuchungen, kann davon ausgegangen werden, dass die Ergebnisse besonders zuverlässig sein müssen.
Es steht schon seit langem außer Zweifel, dass Fettleibigkeit Schlaganfall, Herzkrankheiten und sogar bestimmte Krebsarten begünstigt. Dass nun auch eher leichtes Übergewicht schon lebensverkürzend wirken kann, war bisher noch umstritten. Doch aus den vorliegenden Studien geht eindeutig hervor, dass ein paar Pfunde Übergewicht – sofern es sich um Fettpolster handelt – sich nicht, wie bisher gedacht, günstig auf die Lebenserwartung auswirken, sondern, dass es sich genau umgekehrt verhält.
Es gibt aber einen Lichtblick: Bei den Studien wurde das Bewegungsprogramm der Teilnehmer vernachlässigt. Nach Ansicht einiger Wissenschaftler kann die nachteilige Wirkung von Übergewicht durch ein engagiertes Fitness- und Bewegungsprogramm kompensiert werden.
Das heißt, wer leicht übergewichtig ist, muss sich demnach keine Sorgen um ein verfrühtes Ableben machen, wenn er sich mit Sport und Gymnastik fit hält.
Dieses Zwischenfazit könnte beruhigen, wenn es nicht die Tatsache gäbe, dass die Zahl der stark Übergewichtigen ständig ansteigt. Die Anzahl der übergewichtigen Menschen hat sich in den letzten dreißig Jahren fast verdoppelt. Dabei begrenzt sich dieses Problem schon lange nicht mehr auf die reichen Industrieländer. Auch in Ländern mit niedrigen Einkommensstrukturen greift die Fettleibigkeit immer schneller um sich. Die Deutschen schneiden dabei sogar noch recht gut ab, aber auch hierzulande werden die Menschen immer dicker und kämpfen mit den Folgen von Übergewicht.
Grundsätzlich bleibt festzustellen, dass zwei maßgebliche Faktoren nicht nur für eine höhere Lebenserwartung, sondern auch für ein vitales und gesundes Lebensgefühl verantwortlich sind:
Zum einen ist das eine gesunde und ausgewogene Ernährung: Sprich saisonale, regionale und frische, möglichst unverarbeitete Lebensmittel in verträglichen Mengen – d.h., nicht über die Sättigungsgefühls-Grenze hinaus – mit viel Genuss zu sich zu nehmen - und zum anderen bedeutet es, sich zu bewegen und anhaltend unserm zivilisationsbedingten Bewegungsmangel entgegenzuwirken. Dabei müssen keine Gewaltakte vollführt werden. Es genügt oft schon sich im Alltag ein paar Routinen anzugewöhnen, die ohne großen Aufwand und Anstrengung ein gewisses Körpertraining bewirken. Als stellvertretendes Beispiel soll hier nur mal das Treppensteigen genannt werden – wann immer möglich, sollte man den Aufzug meiden und stattdessen die Treppe wählen.
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