Führende Onkologin aus Jena: "Neuer Test könnte
Frauen verunsichern"
Jutta Hübner, Professorin für Integrative Onkologie am
Universitätsklinikum Jena, rät zur Vorsicht in der Bewertung des
neuen Bluttests in der Brustkrebsfrüherkennung. Hübner sagte dem
MDR-Magazin "Hauptsache Gesund": "Die Meldung zu diesem neuen Test
halte ich für hochproblematisch, weil sie Frauen verunsichert. So ein
Angebot für einen Bluttest ist natürlich attraktiv. Aber wir haben
jetzt mühsam einen Konsens gefunden, wie die Früherkennung bei
Brustkrebs in Deutschland gestaltet wird und das wird nun massiv in
Frage gestellt."
Jutta Hübner ist skeptisch, weil es zu diesem Test in Fachkreisen
bislang keinerlei veröffentlichte Forschungsergebnisse gebe. Das sei
unüblich. Die Onkologin bestätigt damit auch eine Auskunft des
Deutschen Krebsforschungszentrums, wonach keine begutachtete Studie
in einem Fachmagazin vorliege.
Die Krebsforscherin hebt die Bedeutung der Mammographie für die
Brustkrebsfrüherkennung hervor: "Wir haben lange einen Konsens in
Sachen ''Mammographie'' diskutiert. Wir wollen den Frauen eine
Grundlage bieten, damit sie bewusst eine Entscheidung treffen können.
Denn eine solche Untersuchung birgt immer beides - Nutzen und
Risiken. Deshalb ist es wichtig, dass die Frauen gut aufgeklärt
sind."
Das Universitätsklinikum Heidelberg hat nach eigener Aussage einen
neuen Bluttest zur Brustkrebserkennung entwickelt. Für das Verfahren
seien nur wenige Milliliter Blut nötig. Das Verfahren solle noch in
diesem Jahr in der Praxis angewendet werden.
Mehr dazu heute Abend bei "Hauptsache gesund" um 21:00 Uhr im
MDR-Fernsehen.
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