Ein Exo-Skelett, mit dessen Hilfe
Querschnittsgelähmte aufstehen können, sich hinsetzen, stehen und
gehen. Das ist keine Science Fiction. Keine Neuauflage des
Sechs-Millionen-Dollar-Mannes. Das ist medizinischer Standard - und
jetzt Teil des Hilfsmittel-Katalogs der gesetzlichen
Krankenversicherung. Die gute, alte AOK übernimmt also für das
Exo-Skelett Kosten - genauso wie TK, DAK, IKK, Barmer oder die
anderen Kassen. Genau so wie sie es für andere Hilfsmittel tun, wie
Prothesen, Rollstühle oder Windeln für Erwachsene. Es ist schön, dass
der technische Fortschritt so weit ist. Es spricht für unsere
Gesellschaft, dass wir die Kosten dafür ganz oder teilweise in einem
Solidarsystem aufbringen. Und die sind nicht gering. 8,1 Milliarden
Euro haben die Kassen nach eigenen Angaben 2017 für Hilfs- und
Pflegemittel ausgegeben. Geld, das erst einmal erwirtschaftet werden
muss. Das geschieht im Wesentlichen durch die Abgaben, die
Arbeitgeber und -Nehmer auf Löhne zahlen. Nun steigt die
Lebenserwartung erfreulicherweise seit Jahren. Gleichzeitig nimmt die
Zahl derer ab, die im arbeitsfähigen Alter sind. So schön der
technische Fortschritt auch ist: Mit einem Mehr an Möglichkeiten geht
auch ein Mehr an Kosten einher. Die Debatte, was wir zahlen können
und wollen und auch müssen, diese Debatte werden wir führen müssen.
Deswegen ist es gut, dass die Kassen den Anbietern eine
Informationspflicht auferlegt haben. Bevor sie den Betroffenen alle
Möglichkeiten eröffnen, müssen sie ihnen erst einmal erklären, was
der Standard ist.
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