Der Markt mit Vitamin- und
Mineralstoffpräparaten boomt - Experten warnen aber davor, sie
leichtfertig einzunehmen. Denn was bei einem Mangel nützt, kann in zu
hoher Dosis der Gesundheit schaden. Ein gesunder Mensch, der sich
ausgewogen ernähre, habe keinen Vorteil, wenn er
Nahrungsergänzungsmittel schlucke, betont Professor Peter Stehle,
Ernährungswissenschaftler von der Universität Bonn, im
Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau". Zumal sie gesunde Speisen
nicht ersetzen können. Diese enthalten eine Vielzahl anderer
wichtiger Stoffe, die sich nicht in eine Pille pressen lassen.
Behauptungen, wie unsere Nahrungsmittel seien inhaltsärmer als
früher, hält Stehle für reine Marketingstrategien. "Unsere
Lebensmittel sind qualitativ so gut, so sicher und so wertvoll wie
vielleicht noch nie."
Bei Selen zum Beispiel zeigte sich in Studien schon bei einer
Zufuhr von 200 Mikrogramm täglich - so viel enthalten herkömmliche
Tabletten - ein erhöhtes Risiko für Prostata- und Hautkrebs sowie für
Typ-2-Diabetes. Kalzium kann bei älteren Menschen das Risiko für
Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen. "Wer jeden Tag eine Flasche
kalziumreiches Mineralwasser trinkt, kommt mit einer Tablette schon
in den problematischen Bereich", sagt Professor Martin Smollich vom
Institut für Ernährungsmedizin am Uniklinikum Schleswig-Holstein.
Zugenommen haben dem Experten zufolge Berichte über Nierenversagen
durch zu hohe Dosierungen von Vitamin D. In zu großen Mengen kann
jeder Stoff zum Gift werden. "Selbst mit Vitamin C kann man so unter
Umständen Nierensteine erzeugen", warnt der Forscher.
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