OBERVIECHTACH. Die Fragen wollten nicht ausgehen, auf jede hatte Dr. Stanislav Fezev die passende und vor allem verständliche Antwort parat. Bei seiner „Klinik im Dialog“-Premiere traf der Facharzt für Innere Medizin, der seit Ende vergangenen Jahres an der Asklepios Klinik Oberviechtach tätig ist, mit dem Vortrag „Blutarmut (Anämie) – woher sie kommt und was man dagegen tun kann“ ins Schwarze: Ein sehr gut gefüllter Vortragsaal und interessierte Besucher, die sich während des Vortrags und in der anschließenden Diskussion davon überzeugen konnten, dass Dr. Fezev weiß, wovon er spricht.
In einer kurzweiligen Präsentation spannte der Mediziner einen weiten Bogen von der Definition, den Symptomen und den Ursachen der Blutarmut über die einzelnen Formen der Anämie bis hin zur Behandlung und vor allem zu den vorbeigenden Maßnahmen, um einer schweren Erkrankung beizeiten entgegenzutreten. Und um das Ergebnis bereits vorweg zu nehmen: Körperliche und geistige Aktivität plus ausgewogene Ernährung plus regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind immer besser als die meisten altbekannten Rezepte (Spinat hilft nicht!), sogenannten Allheilmittel, Multivitaminpräparate aus der Drogerie und „Dr. Google“, die allesamt eine wirkungsvolle Behandlung fatal verzögern können.
Aber von Beginn an: Man ist ständig müde, die Gesichtsfarbe ist auffallend blass. Schwindel, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit und ein schneller Herzschlag – wenn diese Symptome dauerhaft auftreten, kann eine sogenannte Blutarmut dafür verantwortlich sein.
Mögliche Ursachen wiederum sind in den meisten Fällen Eisenmangel, aber auch eine versteckte Blutung, Vitamin B12- und Folsäre-Mangel und eine Vielzahl von Erkrankungen u.a. der Nieren und des Knochenmarks können eine Blutarmut bedingen. Dazu Dr. Fezev: „Eine Anämie ist stets nur die Folge einer Erkrankung oder Störung, was es bei der Diagnose und einer Therapie zu beachten gilt.“
In der Folge, so der Facharzt Innere Medizin, müsse auf der Basis einer ausführlichen und schnellen Diagnostik und Abklärung häufig zuerst die zugrunde liegende Erkrankung behandelt werden. Dann bessere sich auch meist die Anämie.