Mit einem Bruttoumsatz von jährlich etwa 12,6
Milliarden Euro hat sich der Camping- und Caravaning-Tourismus zu
einer tragenden Säule im Deutschland-Tourismus entwickelt. Naturnahe
Erholung, Entschleunigung und selbstbestimmtes Reisen sind die
besonderen Merkmale, die dieser Urlaubsart einen Boom bescheren. Als
zunehmend problematisch erweisen sich jedoch zahlreiche Hürden wie
der Führerschein für schwere Wohnmobile, die hohen Anforderungen bei
der Gestaltung von Reisemobil-Stellplätzen sowie Einfahrverbote für
Diesel-Wohnmobile in Innenstädte. Gemeinsam mit dem Caravaning
Industrie Verband CIVD diskutiert der ADAC heute mit Vertretern aus
Politik und Tourismusverbänden, wie der Camping- und
Caravaning-Tourismus unterstützt werden kann.
ADAC Vizepräsident für Tourismus Kurt Heinen: "Campingtourismus
ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für den ländlichen Raum. Gerade
in strukturschwachen Gebieten sichert er vielen Menschen den
Lebensunterhalt. Hinzu kommt, dass diese Urlaubsform dazu beiträgt,
von Massentourismus betroffenen Metropolregionen zu entlasten, weil
Touristen in ländliche Regionen gelenkt werden. Es ist daher an der
Zeit, günstige Rahmenbedingungen für den Reisemobiltourismus zu
schaffen und die hierfür notwendigen politischen Weichenstellungen
vorzunehmen."
Laut ADAC können die Fahrer von schweren Wohnwagen-Gespannen
zwischen 3,5 und 4,25 Tonnen Gesamtgewicht relativ unkompliziert eine
so genannte B96-Fahrerlaubnis erwerben. Für Wohnmobile gibt es diese
Möglichkeit nicht. Mit einem Pkw-Führerschein neueren Datums der
Klasse B darf man nur ein Fahrzeug bis zu 3,5 Tonnen fahren, für
schwerere Wohnmobile bis 7,5 Tonnen benötigt man einen
Lkw-Führerschein der Klasse C1. Analog zum Führerschein B96 sollte
daher auch für die Fahrer von schweren Wohnmobilen die kostengünstige
Möglichkeit einer zusätzlichen Qualifikation geschaffen werden und
diese Ungleichbehandlung beendet werden.
Zudem spricht sich der Mobilitätsclub dafür aus,
Reisemobil-Stellplätze am tatsächlichen Bedarf der Wohnmobilisten
auszustatten. Im Gegensatz zu Campingplätzen werden sie meist nicht
für längere Zeit, sondern als reine Übernachtungsmöglichkeit genutzt
und sind daher auch einfacher ausgestattet. Dadurch bieten sie für
Kommunen eine attraktive Möglichkeit, ohne größeren Aufwand der
wachsenden Nachfrage von Caravan-Touristen nach Stellfläche zu
entsprechen.
Pressekontakt:
ADAC Newsroom
T +49 89 76 76 54 95
aktuell@adac.de
Original-Content von: ADAC, übermittelt durch news aktuell