Menschen, die zu Hause beatmet und gepflegt werden,
sind auf eine gute professionelle Pflege angewiesen. Der neue
ZQP-Ratgeber hilft dabei, die Qualität dieses besonders sensiblen
ambulanten Versorgungsbereichs einzuschätzen.
Immer mehr beatmete Menschen leben zu Hause oder in privaten
Wohngemeinschaften. Deren Versorgung ist höchst anspruchsvoll - und
für die beatmeten Menschen lebenswichtig. Oftmals besteht deswegen
große Unsicherheit über die Qualität einer solchen außerklinischen
Beatmungspflege. Die Brisanz des Themas wurde nicht zuletzt durch die
jüngst veröffentlichten Ergebnisse der ZQP-Perspektivenwerkstatt
"Patientensicherheit in der ambulanten Pflege" deutlich: In der
außerklinischen Beatmungspflege fehlt es unter anderem an fachlich
gut ausgebildetem Personal, repräsentativen Daten zur Qualität der
Versorgung sowie an bundesweit verbindlichen
Zulassungsvoraussetzungen für ambulante Pflegedienste, die
intensiv-pflegerische Leistungen anbieten.
Dabei sind vor allem in der Beatmungspflege richtiges Verhalten im
Notfall, der korrekte Umgang mit Geräten und Zubehör sowie penible
Hygiene unentbehrlich für die Sicherheit der beatmeten Menschen.
Selbst kleine Fehler oder Unachtsamkeiten können gefährliche
Konsequenzen nach sich ziehen. Auch für die Lebensqualität ist eine
gute Beatmungspflege entscheidend.
"Die Versorgungssituation ist für die pflegebedürftigen Menschen
und ihre Angehörigen teilweise sehr belastend: Insbesondere die
Tatsache, auf die Geräte und die qualifizierte Arbeit der Pflegenden
und Ärzte angewiesen zu sein, kann stark verunsichern. Auch wird zum
Beispiel die Privatsphäre, stark eingeschränkt, wenn ständig
professionell Pflegende im eigenen Zuhause sind", erklärt Dr. Ralf
Suhr, Vorstandsvorsitzender des Zentrums für Qualität in der Pflege
(ZQP). "Vielen Betroffenen fällt es in dieser Lage und ohne fachliche
Vorkenntnisse schwer einzuschätzen, ob die Pflege angemessen und
fachlich richtig ist."
Damit dies künftig besser gelingt, hat das ZQP den neuen Ratgeber
"Beatmung zu Hause - Gute professionelle Pflege erkennen" entwickelt.
Darin wird leicht verständlich erläutert, was zu einer guten Beratung
und zum richtigen Handeln professionell Pflegender gehört und wie man
Risiken oder Fehler in der Versorgung ausmachen kann. Im Mittelpunkt
stehen die Besonderheiten von intensiv-pflegerischen Tätigkeiten, zum
Beispiel bei der Hygiene, der Überwachung der Beatmung oder beim
Umgang mit der Tracheal-Kanüle. Nicht zuletzt erfahren Ratsuchende,
wann ärztlicher Rat notwendig ist, wo es Hilfsmittel gibt, was bei
der Auswahl sogenannter Beatmungs-WGs - also Wohngemeinschaften mit
Spezialisierung auf außerklinische Beatmung - zu beachten ist oder an
wen man sich bei Kritik und Beschwerden wenden kann.
"Mit dem neuen Ratgeber wollen wir helfen, Berührungsängste und
Unsicherheiten in der außerklinischen Beatmung abzubauen. Für
Angehörige und beatmete Menschen bietet er eine hilfreiche
Wissensgrundlage, um die Leistungen der professionell Pflegenden vor
Ort einschätzen und mit ihnen in Austausch treten zu können", so Suhr
weiter.
Der Ratgeber wurde in Zusammenarbeit mit ausgewiesenen Experten
auf dem Gebiet der außerklinischen Beatmung sorgfältig erarbeitet.
Alle Informationen sind qualitätsgesichert und entsprechen dem
aktuellen Wissensstand.
Der Ratgeber ist Teil einer Reihe, die pflegebedürftigen Menschen
und ihren Angehörigen fundierte Informationen über Merkmale guter
professioneller Pflege an die Hand gibt. Die Druckausgaben können
kostenlos über die Webseite des ZQP bestellt und als vollständige
PDF-Datei direkt heruntergeladen werden: www.zqp.de/bestellen.
Pressekontakt:
Torben Lenz
Tel.: 030-275 93 95 15
E-Mail: torben.lenz@zqp.de
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