Die IKK classic hat das Jahr 2018 nach dem
voraussichtlichen Rechnungsergebnis mit einem Plus in Höhe von rund
65 Millionen Euro abgeschlossen. Zum 1. Mai 2019 wird die größte IKK
ihren Zusatzbeitragssatz um 0,2 Prozentpunkte auf 1 Prozent senken.
Im vergangenen Jahr lagen die Ausgaben der Kasse bei rund 10,4
Milliarden Euro, ihre Betriebsmittel und Rücklagen betrugen zum
Jahresende 2018 rund 1 Milliarde Euro.
Bei seiner heutigen Sitzung in Berlin bewertete der Verwaltungsrat
den jüngsten Gesetzentwurf des Bundesgesundheitsministeriums
("Faire-Kassenwahl-Gesetz") zwiespältig.
"Wir begrüßen, dass Minister Spahn endlich Probleme des Morbi-RSA
und des Organisationsrechts aufgreift, die den fairen Wettbewerb in
der GKV seit Jahren massiv behindern", erklärt
Verwaltungsratsvorsitzender Stefan Füll. "Mit der geplanten
Einführung eines Risikopools, einer RSA-Regionalkomponente und einer
einheitlichen Aufsicht für alle Kassen nimmt der Minister die
richtigen Themen in den Blick. Dies und die vorgesehene bundesweit
freie Kassenwahl sind geeignete Maßnahmen, um der dramatischen
Schieflage im Kassenwettbewerb zu begegnen", so Füll.
Kontraproduktiv ist hingegen nach Fülls Worten das Vorhaben, den
heutigen Morbi-RSA auf alle Krankheiten (Vollmodell) auszudehnen.
Schon das bisherige System mit seinen 80 ausgleichsfähigen
Erkrankungen sei intransparent und manipulationsanfällig. Ein
Vollmodell würde die Manipulationsgefahr, Stichwort Codierung,
exponentiell erhöhen und jeden Anreiz zur Prävention vermeidbarer
Erkrankungen verhindern. "Wenn sogar die Kosten für Volkskrankheiten
ausgeglichen werden, wird es künftig unattraktiv, in deren Vermeidung
zu investieren. Das kann nicht richtig sein", erläutert der
Verwaltungsratschef.
Harte Kritik übte der Verwaltungsrat an den Plänen des Ministers,
die ehrenamtliche Selbstverwaltung des GKV-Spitzenverbands faktisch
abzuschaffen und auf eine hauptamtliche Vertretung zu beschränken.
"Die demokratische Entscheidungsfindung durch das fachlich sehr
versierte Ehrenamt hat sich bewährt und muss weiterhin die Stabilität
und breite gesellschaftliche Partizipation im Gesundheitssystem
gewährleisten", sagt Bert Römer, Verwaltungsratsvorsitzender der IKK
classic.
Mit Blick auf die jüngere Gesetzgebung und die damit in den
kommenden Jahren verbundenen Mehrausgaben der Krankenkassen in
zweistelliger Milliardenhöhe mahnt der Verwaltungsrat die Politik zu
mehr Augenmaß. "Im Handwerk wissen wir, dass man auch in guten Jahren
jeden Euro nur einmal ausgeben kann. Diesen Grundsatz muss auch die
Gesundheitspolitik beherzigen, weil sonst die Beitragsstabilität
nachhaltig gefährdet wird", so Römer.
Die IKK classic ist mit mehr als drei Millionen Versicherten das
führende Unternehmen der handwerklichen Krankenversicherung und eine
der großen Krankenkassen in Deutschland. Die Kasse hat rund 6.500
Beschäftigte an 180 Standorten im Bundesgebiet. Ihr Haushaltsvolumen
beträgt rund 10 Milliarden Euro. Mehr Informationen unter:
report.ikk-classic.de/
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