Die aktuelle "Team Wallraff"-Reportage "Hinter
geschlossenen Türen - Undercover in Psychiatrien und Jugendhilfe"
dokumentierte in mehreren psychiatrischen Einrichtungen zum Teil
haarsträubende Missstände bei der Betreuung und Behandlung von
Bewohnern. Darunter auch das Klinikum Höchst. Nach einem gemeinsamen
Krisengipfel am Dienstagabend zogen der Hessische Sozialminister Kai
Klose (Bündnis 90/Die Grünen), die Geschäftsführerin des Klinikums
Dorothea Dreizehnter sowie der Frankfurter Gesundheitsdezernent
Stefan Majer auf einer gemeinsamen Pressekonferenz heute in Wiesbaden
eine erste Bilanz und kündigen Konsequenzen sowie einen umfangreichen
Maßnahmenkatalog an, darunter auch den Einsatz eines externen
Gutachters.
Externer Gutachter soll eingeschaltet werden
"Wir klären das auf, prüfen gründlich, fordern und ziehen bereits
erste Konsequenzen", so Kai Klose. Er habe daher sämtliche Akten
sowie Protokolle zur Fixierung und richterliche Anhörungen
angefordert. Die Hessische Landesregierung habe nach dem Bericht von
"Team Wallraff" über die geschlossene Station in der Psychiatrie des
Klinikums Frankfurt-Höchst alle notwendigen Schritte zur Analyse des
Sachstands und der Aufklärung eingeleitet. Als Sofortmaßnahme habe
die Fachaufsicht die betreffende Station des Klinikums besucht. "Bis
auf Weiteres wird es regelmäßig fachaufsichtliche Gespräche mit dem
Klinikum unter Beteiligung der Stadt Frankfurt geben", so der
Minister. Als externer Gutachter und Berater soll der Psychiater Dr.
Hans-Joachim Kirschbauer den gesamten Prozess begleiten.
Auch der Frankfurter Gesundheitsdezernent Stefan Majer betonte,
dass der externe Berater "(...) den Finger in jede Wunde lege, auf
die er aufmerksam wird." Majer versprach, dass sämtliche Hinweise
ausgewertet und Konsequenzen nach sich ziehen werden: "Jetzt werden
Dinge konkretisiert."
Die Geschäftsführerin des Klinikums, Dorothea Dreizehnter, zeigte
sich ebenfalls betroffen "(...) von der Wucht der Berichterstattung"
und der "(...) Massivität der Beschwerden". Sie betonte den "(...)
Prozess als ehrliche Chance zu begreifen" und versprach ebenfalls
"(...) rückhaltlose Aufklärung."
Team Wallraff-Reportage hat einiges in Bewegung gesetzt
Bereits im Vorfeld waren an die 30 Abmahnungen und andere
juristische Androhungen in der RTL-Rechtsabteilung eingegangen. Schon
während der Ausstrahlung löste die Sendung heftige Reaktionen auch in
den sozialen Medien aus. Viele User äußerten sich u.a. auf Twitter
und Facebook schockiert und empört über die dokumentierten
Missstände. Und seither gehen in der Redaktion und bei Günter
Wallraff weiterhin zahlreiche Berichte von Betroffenen ein, die die
Recherchen aus eigener Erfahrung bestätigen, ihre Fälle schildern und
eine weiterführende Berichterstattung anregen.
Günter Wallraff: "Man kann nur hoffen, dass sich da jetzt schnell
Grundlegendes verbessert und wir das erreichen, und das sieht
momentan so aus, dann ist das für die dort befindlichen Patienten
aber auch das Pflegepersonal von ganz großer Bedeutung."
Damit hat "Team Wallraff" bereits ein Ziel erreicht: Die Sendung
will Missstände aufdecken, Betroffene, Verantwortliche und Politiker
sensibilisieren und da, wo nötig, Konsequenzen einfordern. Klar ist
auch: "Team Wallraff" wird, wie immer, dran bleiben.
Zitate frei bei Quellennachweis: RTL
Weitere Informationen sowie Ausschnitte aus der Pressekonferenz
heute bei "RTL Aktuell" und dem "RTL Nachtjournal" sowie bei RTL.de
Die Reportage "Team Wallraff - Undercover in Psychiatrien und
Jugendhilfe" gibt es zum nachträglichen Abruf bei TVNOW.
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