Wie kann Deep Learning und Künstliche Intelligenz (KI) zukünftig
in der Gesundheitsversorgung eine Rolle spielen? Wie sehr ist das
Thema Cloud-Computing im deutschen Gesundheitswesen verbreitet? Und
wie ist eigentlich der aktuelle Stand bei dem Aufbau der
Telematikinfrastruktur? Im Rahmen des inhaltlichen Gesamtprogamms
bietet die DMEA 2019 für all diese Fragen eine Diskussions-Plattform.
Zusätzlich präsentieren verschiedene Austeller, darunter auch die
Goldpartner, ihre dazugehörigen, innovativen Lösungen auf der
Industrieausstellung.
Nach entsprechenden Verhandlungen haben sich im September 2018 der
GKV-Spitzenverband und die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) auf
eine Finanzierungsvereinbarung für die Ausstattungs- und
Betriebskosten im Rahmen der Einführung und des Betriebs der
Telematikinfrastruktur (TI) geeinigt. So soll nach dem TI-Rollout im
ambulanten Sektor, der noch andauert, auch die Vernetzung zwischen
den Akteuren im Gesundheitswesen im stationären Sektor erfolgen. Die
aktuelle Situation schätzt Uwe Eibich, Vorstandsmitglied und Leiter
des Segments Telematik und eHealth-Plattform von CompuGroup Medical
SE, wie folgt, ein: "Aus unserer Sicht schreitet der Rollout gut
voran. Wir verzeichneten zum Jahresende 2018 rund 40.000
Installationen oder Bestellungen für unseren Konnektor bzw.
TI-Anschluss. Unsere Konnektoren sind zwischenzeitlich mit mehr als
100 verschiedenen Praxissoftwaresystemen im Einsatz. Die Frist für
die Anbindung der Arztpraxen bis Ende Juni ist aus unserer Sicht kein
Problem, sofern die Ärzte rechtzeitig bestellen. Die sichere
Lieferung und die Ausbildung der Techniker sind allerdings schon eine
gewisse Herausforderung. Hier hat die CGM die meiste Erfahrung. Wir
installieren übrigens auch schon in rund 50 Krankenhäusern, bisher
aber nur in Ambulanzen und Abteilungen mit KBV-Förderung."
Auch Mark Düsener, Leiter Telekom Healthcare Solutions, bestätigt
den Trend zur digitalen Vernetzung: "Mit dem laufenden Rollout im
Bereich Ambulanzen wird dieser Trend zunehmend ein Krankenhausthema
werden. Ein weiteres Thema, bei dem das Interesse speziell im
Krankenhausumfeld klar zunimmt, ist das Cloud-Computing, das in
anderen Ländern schon sehr viel verbreiteter ist. International sehen
wir mittlerweile einen klaren Trend hin zu zentralen
KIS-Installationen, sei es aus einer Cloud im engeren Sinne oder aus
dem Rechenzentrum nach Art einer Private Cloud. Das ist ein Trend,
der auch in Deutschland kommen wird. Wichtig ist aber, dass wir
innerhalb von Deutschland einheitliche Rahmenbedingungen benötigen,
wenn wir die Digitalisierung im Gesundheitswesen vorantreiben wollen.
Wir haben nach wie vor eine sehr heterogene Landschaft von
Krankenhausgesetzen in den unterschiedlichen Bundesländern. Daran
ändert auch die europäische Datenschutzgrundverordnung zunächst
einmal nichts. Es braucht den politischen Willen, das zu
harmonisieren."
Während die Harmonierung der Gesetzgebung noch diskutiert wird,
zeigt die Bundesregierung bei einem anderen Thema wiederum große
Willensstärke: So sollen die Erforschung, Entwicklung und Anwendung
von künstlicher Intelligenz (KI) in Deutschland auf ein weltweit
führendes Niveau gebracht werden. Auch André Sander, Software-
Entwicklungsleiter bei ID, sieht die Potenziale von KI, mahnt jedoch
an, zu differenzieren: "Künstliche Intelligenz wird aus der
medizinischen Versorgung künftig nicht mehr wegzudenken sein. Aber
bei den ganzen Erfolgsmeldungen, mit denen wir im Moment überhäuft
werden, wird mitunter etwas sehr vereinfacht. Nicht alles lässt sich
mit neuronalen Netzen und Deep Learning Algorithmen lösen. Ich denke
schon, dass die KI bei der Mustererkennung mittlerweile den Menschen
eingeholt hat. Das führt dazu, dass solche Algorithmen bei einigen
Fragestellungen in der Bildgebung auf Facharztniveau agieren, teils
sogar besser sind. Man muss aber auch die Grenzen kennen. Die
Diversität der Sprache bleibt für die modernen Algorithmen ein
Problem. Das gilt für die im Deutschen typischen, zusammengesetzten
Substantive, aber genauso für die sprachlichen Eigenheiten
unterschiedlicher medizinischer Einrichtungen, zum Beispiel
unterschiedlich genutzte Abkürzungen. Auch Rechtschreibung und
Grammatik können eine Herausforderung sein, zumindest bei
Nicht-Muttersprachlern. Wer Analyse-Tools entwickeln will, sollte
diese Grenzen kennen."
Ausführliche Goldpartner-Interviews finden Sie auf unserer
Website. Die entsprechende Plattform für weiteren Austausch bietet
die DMEA mit einem umfangreichen Programm.
Termine im Überblick Erster DMEA-Tag (09. April 2019):
- Kongress-Session: Standards und Interoperabilität für
Patientensicherheit und innovative Diagnostik und Therapie
(Zeit: 09:30 - 11:00 Uhr | Ort: _Stage B, Halle 2.2)
- Kongress-Session: Zukunft der Gesundheitsversorgung (Zeit: 09:30
- 11:00 Uhr | Ort: _Stage A, Halle 1.2)
- Messeführung: Tour 1: Digital Health Innovations (Zeit: 14:30 -
15:30 Uhr | Ort: Mittelfoyer, Halle 3.2 | 4.2)
- Talk: KI in der Gesundheitsversorgung - Teil 1: Data Knows
Better (Zeit: 14:30 - 15:30 Uhr | Ort: _Hub 4, Halle 4.2)
- Talk: Sprachverarbeitung und KI: Digitale Transformation beginnt
bei der Informationserfassung (Zeit: 17:00 - 18:00 Uhr | Ort:
_Hub 2, Halle 2.2)
- Talk: TI-Finanzierung für Krankenhäuser steht: Was nun? (Zeit:
17:00 - 18:00 Uhr | Ort: _Hub 1, Halle 2.2)
- Messeführung: Tour 9: Künstliche Intelligenz im
Gesundheitswesen. Auf dem Weg in die Zukunft (Zeit: 17:00 -
18:00 Uhr | Ort: Mittelfoyer, Halle 3.2 | 4.2)
Zweiter DMEA-Tag (10. April 2019):
- (Akademie-)Seminar: Künstliche Intelligenz in der Medizin (Zeit:
09:30 - 13:15 Uhr | Ort: _Raum Nightingale, Halle 1.2)
- Panel: VSDM, NFDM, eMedikationsplan...whats next? Anwendungen
auf der Telematikinfrastruktur (Zeit: 13:15 - 14:15 Uhr | Ort:
_Hub 4, Halle 4.2)
- Messeführung: Tour 16: Künstliche Intelligenz im
Gesundheitswesen (Zeit: 14:30 - 15:30 Uhr | Ort: Mittelfoyer,
Halle 3.2 | 4.2)
- Talk: N³: Wie kann die Digitalisierung die Arbeit im Krankenhaus
verbessern? (Zeit: 17:00 - 18:00 Uhr | Ort: _Hub 2, Halle 2.2)
Dritter DMEA-Tag (11. April 2019):
- Kongress-Session: Precision Medicine zum Wohl des Patienten?
(Zeit: 09:30 - 11:00 Uhr | Ort: _Stage C, Halle 4.2)
- Kongress-Session: Künstliche Intelligenz für Ärzte und
Patienten: Chancen und Herausforderungen für die praktische
Anwendung (Zeit: 11:30 - 13:00 Uhr | Ort: _Stage C, Halle 4.2)
- Workshop: Big Data und Künstliche Intelligenz aus Sicht der
Systemmedizin (Zeit: 14:30 - 15:30 Uhr | Ort: _Box, Halle 1.2)
Über die DMEA:
Die DMEA löst die conhIT - Connecting Healthcare IT ab und folgt
damit der strategischen Weiterentwicklung mit dem Ziel, zukünftig die
gesamte digitale Versorgungskette in allen Prozessschritten
abzubilden. Die DMEA wird hierfür schrittweise zur Plattform für alle
digitalen Bereiche ausgebaut, die heute und in Zukunft die Akteure
des Gesundheitssystems betreffen. Die DMEA richtet sich an
Entscheider aus sämtlichen Bereichen der Gesundheitsversorgung - von
Krankenhausgeschäftsführern und IT-Leitern über Ärzte und
Pflegedienstleiter bis hin zu Gesundheitspolitikern und Experten aus
Wissenschaft und Forschung. Als integrierte Gesamtveranstaltung mit
Messe, Kongress, Akademie und Networking bietet sie den Teilnehmern
und Teilnehmerinnen die Möglichkeit, sich über aktuelle Entwicklungen
und Produkte der digitalen Gesundheitsversorgung zu informieren,
Kontakte in der Branche zu knüpfen und sich auf hohem Niveau
fortzubilden.
Veranstalter der DMEA ist der Bundesverband Gesundheits-IT - bvitg
e.V., die Organisation liegt bei der Messe Berlin. Sie wird darüber
hinaus in Kooperation mit den Branchenverbänden GMDS (Deutsche
Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und
Epidemiologie) e.V., BVMI (Berufsverband Medizinischer Informatiker)
e.V. sowie unter inhaltlicher Mitwirkung von KH-IT (Bundesverband der
Krankenhaus-IT-Leiterinnen/Leiter) e.V. und CIO-UK (Chief Information
Officers - Universitätsklinika) gestaltet. Die dreitägige
Veranstaltung findet jedes Jahr im April auf dem Berliner
Messegelände statt.
Weitere Informationen über Produkte, Themen, Veranstaltungen und
Trends der Branche bietet das Health IT-Portal der bvitg Service
GmbH, ein Tochterunternehmen des Bundesverbands Gesundheits-IT -
bvitg e.V.:
www.health-it-portal.de
Diese Presse-Information finden Sie auch im Internet: www.dmea.de
Pressekontakt:
Messe Berlin GmbH:
Britta Wolters
Pressereferentin
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