Rund eine Million Deutsche leiden unter der sogenannten
Hyperakusis - Geräuschempfindlichkeit. Die meisten Betroffenen nehmen
generell alles deutlich lauter und unangenehmer war als Menschen mit
normalem Gehör. "Hyperakusis ist sozusagen eine Verarbeitungsstörung
im Gehirn. Vergleichbar mit einer Verstärkeranlage im Gehör", sagt
HNO-Arzt Professor Gerhard Goebel von der Schön-Klinik Roseneck in
Prien, im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau". Das setzt manchmal
einen Teufelskreis in Gang: Wer alles zu laut hört, hat Angst, das
Gehör könne Schaden nehmen. Viele Betroffene vermeiden jede Art von
Geräuschen und wollen sich schützen - indem sie sich zurückziehen und
Watte, Stöpsel oder einen professionellen Gehörschutz nutzen, um ihr
Ohr abzuschirmen. Doch auf diese Weise nimmt die
Geräuschempfindlichkeit nur weiter zu.
Mittlerweile gibt es eine wirksame Behandlung. Findet sich kein
medizinischer Grund für das Gehörproblem, wird der Patient zunächst
aufgeklärt. Er muss die irrationale Angst verlieren, dass sein
Innenohr Schaden nimmt. Vielen hilft das schon. Ziel ist auch eine
Entwöhnung von Ohrstöpseln und Co. "Doch nicht jeder Patient schafft
das allein. Man muss sich schrittweise wieder an eine normale
Geräuschkulisse gewöhnen", erklärt Professor Gerhard Hesse von der
Tinnitus-Klinik in Bad Arolsen. "Es ist wie ein akustisches
Abhärten." In seinem Institut kümmern sich Hör- oder Audiotherapeuten
gemeinsam mit Psychotherapeuten um die Betroffenen.
Weitere Therapie-Optionen erklärt die aktuelle "Apotheken
Umschau".
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Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 4/2019 A liegt aktuell in
den meisten Apotheken aus.
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