Es ist eines der ältesten Krankheitsbilder der Welt: Über
Jahrhunderte hinweg litten Menschen mit der Bluterkrankheit
(Hämophilie) unter einer stark verkürzten Lebenswartung. In den 70er
Jahren gelang der Durchbruch. Heute können die Betroffenen dank
moderner Therapien und effektiven Arzneimitteln ein nahezu
beschwerdefreies Leben führen. Eine gute Nachricht zum Welttag der
Hämophilie.
Erste Berichte über Hämophilie reichen zurück bis in die Mitte des
5. Jahrhunderts. Weil die Krankheit erblich übertragbar ist und vor
allem Männer betrifft, ist die Verteilung und Häufigkeit der
Bluterkrankheit durch alle Epochen und Weltteile weitestgehend
gleichgeblieben. Etwa einer von 10.000 Menschen war und ist von der
Krankheit betroffen.
Ursache und Durchbruch
Menschen mit Hämophilie leiden unter einem Mangel an einem
bestimmten Eiweiß im Blut. Dadurch gerinnt das Blut nicht richtig und
bereits kleinere Verletzungen können zu erheblichen Blutungen führen,
teilweise mit gefährlichen Folgen. Noch bis 1950 ging die Diagnose
einher mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 16,5 Jahren.
1956 lag die Lebenserwartung bereits bei 23 bis 30 Jahren. Der
Durchbruch kam vor etwa 50 Jahren: Forschern gelang es, die
Blutgerinnungsstörung durch das Hinzugeben des fehlenden Eiweißes im
Blut zu behandeln. Mit diesen Therapien stieg die Lebenserwartung
rasant an: Seit den 70er Jahren ist sie nahezu identisch mit der von
blutgesunden Menschen.
Heute wird entweder durch die regelmäßige Zufuhr des fehlenden
Gerinnungsfaktors prophylaktisch dafür gesorgt, dass das Blutplasma
des Patienten nicht unter eine gewisse Konzentration fällt. Oder es
wird mit modernen Gentherapien gearbeitet, bei denen ein Gen in eine
Zelle eingeschleust wird, welche dort dann das fehlende Protein
produziert. Diesen Erfolgen ist es zu verdanken, dass für Patienten
mit der Bluterkrankheit heute ein weitestgehend normales Leben
möglich ist - dank der richtigen Forschung und dem Zugang zu einer
passenden Versorgungspraxis.
Ihr Ansprechpartner:
Julia Richter, Tel. 030 27909-131, jrichter@bpi.de
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