Bilder aufhängen oder den neuen Schrank
zusammenbauen: Dabei sind Nägel, Schrauben und Co. für Heimwerker
unverzichtbar. Doch die Kleinteile sollten nicht in die Reichweite
kleiner Kinder gelangen - auch nicht im Eifer der Arbeiten, warnt das
Infocenter der R+V Versicherung.
Vorsicht Erstickungsgefahr
Babys und Kleinkinder erkunden die Welt, indem sie Dinge in den
Mund nehmen. Dann besteht die Gefahr, dass sie insbesondere
Kleinteile auch herunterschlucken. "Zwar werden die meisten
verschluckten Fremdkörper ohne Beschwerden wieder ausgeschieden. Aber
gerade spitze Gegenstände wie Nägel oder Schrauben können auch
schwere Verletzungen hervorrufen, etwa an der Speiseröhre", sagt
Friederike Kaiser, Beratungsärztin bei der R+V Krankenversicherung.
Wenn die verschluckten Kleinteile die Atemwege belegen, können kleine
Kinder im schlimmsten Fall sogar ersticken.
Doch nicht nur das Verschlucken kann riskant sein. Auch unbewachte
Elektrogeräte oder Materialien wie Farben, Lacke, Klebstoffe oder
Beize stellen eine Gefahr dar. R+V-Expertin Kaiser rät Eltern
deshalb, Baumaterialien und Werkzeuge grundsätzlich außer Reichweite
von Kindern zu halten. Zudem sollten sie die Kleinen bei
Heimwerkerarbeiten im Auge behalten oder woanders spielen lassen. "Im
Anschluss an die Arbeiten ist zudem schnelles Aufräumen wichtig."
Im Zweifel Notarzt informieren
Wenn ein Kind doch etwas verschluckt und die Eltern unsicher sind,
ob das gefährlich ist, können sie sich rund um die Uhr an eine
Giftnotrufzentrale wenden. "Die für den jeweiligen Wohnort geltende
Rufnummer sollten Eltern sich am besten in ihrem Handy einspeichern",
rät Friederike Kaiser.
Leidet das Kind unter Atemnot, sollten Eltern sofort den Notarzt
alarmieren - auch in leichten Fällen. Bis dieser eintrifft, können
sie versuchen, den Fremdkörper aus dem Rachenraum zu entfernen. Dazu
sollten sie das Kind zuerst kräftig husten lassen. "Hilft das nicht,
können sie das Kind kopfüber auf die Oberschenkel legen und bis zu
fünfmal kräftig zwischen die Schulterblätter klopfen", erklärt
Friederike Kaiser die Erste-Hilfe-Maßnahme. Für den Arzt ist es
wichtig zu wissen, was genau das Kind verschluckt hat. Dann kann er
entscheiden, was zu tun ist - zum Beispiel ob der Gegenstand entfernt
oder das Kind geröntgt werden muss.
Weitere Tipps des R+V-Infocenters:
- Nicht nur Schrauben und Nägel sind gefährlich. Auch alltägliche
Dinge bergen Erstickungsrisiken, etwa Büroklammern, Heftzwecken
und Münzen.
- Besonders kritisch sind Teile mit giftigen Inhaltsstoffen wie
beispielsweise Knopfbatterien.
- Manchmal verschlucken Kinder unbemerkt etwas. Speichelfluss,
Würgen, Erbrechen und Bauchschmerzen können Anzeichen dafür
sein.
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