Neuere Untersuchungen belegen die gravierenden
Risiken von Alkohol - auch in niedrigen Mengen. Es ist an der Zeit,
unsere Sichtweise auf Alkohol neu zu justieren, insbesondere um Krebs
vorzubeugen.
Seit Jahrtausenden trinken Menschen Wein und Bier, ob zum Feiern
oder im Alltag zum Essen. Hippokrates schätzte Alkohol als
schmerzlinderndes Allheilmittel. Der vom Alkohol ausgelöste
Glückszustand gehört zu unserer kulturellen DNA. Institutionen zur
Gesundheitsvorsorge geben Grenzwerte heraus, bis zu denen der Konsum
von Alkohol unschädlich sein soll.
Der bedenkenlose Genuss von Alkohol könnte jedoch bald der
Vergangenheit angehören. Die Beurteilung von Alkohol und dessen
Risiken kippt derzeit aus medizinischer Sicht. Das Glas Rotwein am
Abend, das lange als für das Herz förderlich galt, ist inzwischen
umstritten. Ärzte rücken immer stärker ab von einem wohlmeinenden
Bild des Alkoholgenusses auch in geringen Mengen. Stattdessen, so
Prof. Dr. Curt Diehm, Ärztlicher Direktor der renommierten Max
Grundig Klink, "müssen wir uns damit vertraut machen, dass Alkohol
heute zur schrecklichsten Droge der Welt geworden ist, weil er
überall für wenig Geld und legal zu haben ist."
Insbesondere neue Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen
Alkohol und Krebs tragen zu einem sich ankündigenden
Paradigmenwechsel bei. Die Weltgesundheitsorganisation listet heute
bereits Alkohol als Risikofaktor für die Entstehung von Krebs an
vorderster Stelle auf. Prof. Dr. Curt Diehm sagt: "Dem Alkohol droht,
was wir bei der Zigarette in den vergangenen zwei Jahrzehnten
beobachten konnten. Ein Produkt, das aus gesundheitlichen Gründen für
weite Bevölkerungskreise auf dem Index steht."
Der Zusammenhang von Alkohol und Krebs ist im Moment eines der
heißesten Themen in der Medizin, so Prof. Dr. Curt Diehm weiter.
"Alkohol ist etwa für zehn Prozent der Krebserkrankungen
verantwortlich. Das lässt sich nicht mehr bagatellisieren."
Nicht nur in Mund, Rachen und der Speiseröhre, sondern auch in der
Bauchspeicheldrüse und im Brustraum gilt Alkohol als besonders
krebsfördernd. Auch das Darmkrebsrisiko wird durch regelmäßigen
Alkoholkonsum erhöht. Selbiges gilt für Brustkrebs bei Frauen. Der
Mechanismus ist weitgehend bekannt. Alkohol ist ein Toxin, ein
Zellgift, das nahezu alle Zellen des Körpers schädigen kann. Ab 10 g
Alkohol wird es riskant. Schon bei relativ kleinen Alkoholmengen von
10-45 g Alkohol pro Tag steigt das Risiko für eine
Darmkrebserkrankung um 16 Prozent. Wer täglich mehr trinkt als 45 g
Alkohol (eine Maß Starkbier) erhöht sein Darmkrebsrisiko um über 40
Prozent.
Beim Abbau des Alkohols in der Leber entsteht ein hochgiftiges
Zwischenprodukt, das Acetaldehyd. Dieser Stoff schädigt nicht nur die
Leberzellen selbst, sondern es ist im ganzen Körper direkt
krebserregend. Acetaldehyd wirkt auf die DNA von Stammzellen und
erhöht so über Mutationen im Erbgut die Krebsentstehung.
Gerade in Kombination mit dem Rauchen steigert Alkohol das Risiko
für Krebs im Rachen um ein Vielfaches. Wenn ein Mann täglich eine
Flasche Wein trinkt, hat er ein 15-20fach erhöhtes Risiko für
Speiseröhrenkrebs. Wenn er zusätzlich raucht, steigt dieses Risiko
auf das Hundertfache gegenüber einem Nichtraucher und Nichttrinker
an.
Eine Katastrophe ist Alkohol in der Schwangerschaft. "Wir sprechen
von der so genannten alkoholischen Embryopathie", so Prof. Dr. Curt
Diehm. Mehr als 10.000 Kinder erblicken jährlich bei uns
alkoholgeschädigt das Licht der Welt. Diese Kinder haben oft
schwerste Entwicklungsstörungen bis hin zur späteren vollständigen
Pflegebedürftigkeit. Auch der Brustkrebs bei Frauen kann in
Verbindung mit Alkohol stehen.
Der Heidelberger Alkoholforscher Professor Dr. Helmut Seitz
berichtet von über 200 Nebenerkrankungen durch chronischen
Alkoholmissbrauch: von Bluthochdruck über Diabetes, von Schlaganfall
bis Hirnleistungsstörungen.
Die Kosten aus Alkoholvergiftungen, chronischem Alkoholabusus und
Alkoholabhängigkeit sind enorm. Der direkte und indirekte
volkswirtschaftliche Schaden, der dem deutschen Gesundheitswesen
entsteht, wird jährlich auf 25 Milliarden Euro geschätzt. Auch das
ist ein Aspekt, der die Gesellschaft zum Umdenken bewegen könnte.
Wenn sich die Erkenntnis durchsetzt, dass Alkohol bereits in
geringen Mengen schadet, könnte passieren, was derzeit beim Verzehr
von Fleisch zu beobachten. Insbesondere die aufgeklärten Schichten in
den Industrieländern wenden sich aus Bewusstseinsgründen davon ab.
Prof. Dr. Curt Diehm: "Chic wäre dann Zero Alkohol. Im Rahmen eines
modernen Lifestyles würde Alkohol dann geächtet werden."
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