fit und munter - Rauchfrei-Siegel 2019 für "Rocca verändert die Welt" / Deutsche Krebshilfe und ABNR zeichnen rauchfreien Familienfilm aus

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Rauchfrei-Siegel 2019 für "Rocca verändert die Welt" / Deutsche Krebshilfe und ABNR zeichnen rauchfreien Familienfilm aus


Rauchen verursacht Krebs, schädigt die Lungen
und schadet der Gesundheit auf vielfältige Weise. Dennoch sind
Rauchszenen in deutschen Film- und Fernsehproduktionen häufig zu
sehen. Dass es auch ohne Qualm geht, beweist der Film "Rocca
verändert die Welt", der den diesjährigen Deutschen Filmpreis in der
Kategorie "bester Kinderfilm" erhielt. Dieser verzichtet bewusst auf
rauchende Charaktere und hat somit Vorbildfunktion - insbesondere für
junge Menschen. Im Rahmen einer Pressekonferenz zum
Weltnichtrauchertag verlieh die Deutsche Krebshilfe dem Film
gemeinsam mit dem AKTIONSBÜNDNIS NICHTRAUCHEN (ABNR) das
Rauchfrei-Siegel 2019. Regisseurin Katja Benrath und Produzentin
Steffi Ackermann, Vice President Local Productions bei Warner Bros.
Germany, nahmen die Auszeichnung entgegen.

Die Raucherquote in Deutschland sinkt seit Jahren und hat einen
historischen Tiefstand erreicht: Dennoch konsumieren immer noch rund
24 Prozent der Erwachsenen und sieben Prozent der Minderjährigen
Tabakprodukte. "Dies ist fatal. Tabakkonsum verursacht allein 13
Krebsarten, darunter Lungenkrebs, und verkürzt die Lebenserwartung um
etwa zehn Jahre", so Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der
Deutschen Krebshilfe. Der gesellschaftliche Trend zum Nichtrauchen
spiegelt sich allerdings nicht adäquat in Filmen wider. "In deutschen
Filmproduktionen sind Rauchszenen wieder auf dem Vormarsch", betont
Professor Dr. Reiner Hanewinkel, Leiter des Instituts für Therapie-
und Gesundheitsforschung (IFT-Nord). "Besonders beunruhigend ist,
dass vielfach auch in Kinder- und Jugendproduktionen, also Filmen
ohne Altersbeschränkung, geraucht wird." Studien belegen, dass
Jugendliche, die häufig Filme mit rauchenden Stars sehen, später oft
selbst zur Zigarette greifen.

"Rocca verändert die Welt" zeigt, dass es auch anders geht. Der
preisgekrönte, erfrischend-freche Familienfilm verbindet Humorvolles
und Ernstes miteinander und berührt tief. Im Mittelpunkt steht die
elfjährige Rocca, ein selbstbewusstes Mädchen, das sich nicht um
Gruppendruck kümmert, wenn es um Mobbing, Obdachlosigkeit oder den
Umgang mit Social Media geht. "Rocca denkt mutig und frei. Sie hasst
Ungerechtigkeit und folgt stur ihrem Herzen, wenn sie Dinge ändern
will", sagt Luna Marie Maxeiner, die im Film die Hauptfigur Rocca
spielt. "Sie ist cool und hat eine starke Ausstrahlung. Na klar
braucht sie dafür keine Zigaretten."

"Genau wie Rocca, möchte auch ich mit meiner Arbeit die Welt ein
kleines Stück zum Besseren verändern", betont die Regisseurin des
Films, Katja Benrath. "Es war für uns von Anfang an klar, dass
Rauchszenen in ''Rocca verändert die Welt'' keinen Platz haben."

Rauchfreie Familienfilme sind keine Selbstverständlichkeit. "Von
insgesamt 19 Filmen, die in den letzten vier Jahren ohne
Altersbeschränkung für den Deutschen Filmpreis nominiert waren, ist
''Rocca verändert die Welt'' der einzige Film, in dem nicht geraucht
wird", so Hanewinkel. "Wenn Schauspieler in Filmen zu Zigaretten
greifen, signalisiert dies Kindern und Jugendlichen etwas völlig
Falsches, nämlich, dass Rauchen ''cool'' und ''in'' sei", sagt Dr.
Martina Pötschke-Langer, Vorsitzende des ABNR. "Andererseits wird
dadurch indirekt für ein Produkt Werbung gemacht, für das im
Fernsehen und zu bestimmten Tageszeiten auch im Kino nicht geworben
werden darf." Das AKTIONSBÜNDNIS NICHTRAUCHEN fordert daher ein
Heraufsetzen der Altersfreigabe für Filme, in denen geraucht wird.
Dies setzt allerdings eine Veränderung der FSK-Kriterien zur
freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft voraus, anhand derer
Filme bewertet werden. Bisher ist das Rauchen im Film in Deutschland
kein feststehendes Kriterium für die FSK-Einstufungen. "In den USA
hingegen werden Eltern vor Rauchszenen in Filmen gewarnt. Dies
wünschen wir uns auch für Deutschland", betont Nettekoven.

Rauchen in deutschen Filmen

Eine Analyse aller 85 Filme, die in den Jahren 2016 bis 2019 für
den Deutschen Filmpreis nominiert waren, zeigt, dass in deutschen
Filmproduktionen sehr häufig geraucht wird:

- In 71 (84 %) der 85 nominierten Filme wurde geraucht.
- Rauchszenen traten vollkommen unabhängig von der
FSK-Altersfreigabe der Filme auf.
- In 27 (90 %) der 30 Filme, die ohne Altersbeschränkung oder für
Kinder ab 6 Jahren von der FSK freigegeben worden sind, wurde
geraucht.



Pressekontakt:
Deutsche Krebshilfe
Pressestelle
Buschstr. 32
53113 Bonn
Telefon: 02 28/7 29 90-96
E-Mail: presse@krebshilfe.de
Internet: www.krebshilfe.de

Original-Content von: Deutsche Krebshilfe, übermittelt durch news aktuell
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