Bluttests zur vorgeburtlichen Feststellung einer
Trisomie sollen als Kassenleistung verankert werden. Dafür hat sich
der 122. Deutsche Ärztetag in Münster ausgesprochen. Die Frage über
die Entscheidung, ein behindertes Kind zu gebären und zu pflegen,
dürfe nicht vom Geldbeutel der werdenden Eltern abhängig gemacht
werden, erklärten die Abgeordneten des Ärztetages. Der Zugang zu den
Tests müsse aber mit entsprechender Beratung begleitet werden, sodass
eine informierte Entscheidung getroffen werden könne. "Eine
ausreichend Beratung der Schwangeren muss zwingend gewährleistet
werden", so der Ärztetag.
Der Vorstand der Bundesärztekammer hatte bereits im April dieses
Jahres betont, dass der Zugang zu den Tests für alle Versicherten
gleichberechtigt möglich sein müsse. Notwendig sei zudem eine breite
gesellschaftspolitische Diskussion darüber, wie die Gesellschaft mit
Krankheit und Behinderung umgeht. Die Lebensbedingungen von Menschen
mit Behinderung müssten verbessert, bestehende Barrieren abgebaut und
eine gleichberechtigte Teilhabe im beruflichen wie im sozialen
Bereich müsse durch entsprechende Förder- und Betreuungsangebote
sichergestellt werden. Dazu gehöre auch ein klares Bekenntnis zur
Unterstützung von Menschen mit Behinderung und deren Familien.
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