Meeresrauschen, Urlaubsmusik oder fremde Sprachen. Damit der
Urlaub zum Erlebnis mit unvergesslichen Urlaubserinnerungen wird, ist
gutes Hören wichtig. Gerade im Urlaub werden die Ohren durch die
ungewohnte Umgebung besonders gefordert. Für Hörsystem-Träger gilt es
bei der Reiseplanung daher ein paar Dinge zu beachten, um auch in
fremder Umgebung richtig gut zu hören und den Minicomputer zu
schützen.
Der Vorab-Check und die Ausrüstung
Vor der Urlaubsreise am besten die Hörgeräte beim Hörakustiker
einmal routinemäßig auf "Herz und Nieren" prüfen lassen, um Problemen
am Urlaubsort vorzubeugen. Zudem kann der Experte Auskunft darüber
geben, inwieweit die Hörsysteme beim Schwimmen oder Baden getragen
werden können. Hörsystemträger erhalten dort auch Boxen, die vor
Sonne, Sand und Wasser schützen und gut geeignet sind, um die
Hör-systeme im Urlaub sicher zu verwahren. Ausreichend Pflegemittel
und ein weiches Putztuch gehören ebenfalls in die Reisetasche oder
das Bordgepäck. Einen Vorrat an Ersatzbatterien in den Koffer packen
oder an den passenden Steckdosen-Stecker oder -Adapter für die
Ladegeräte denken - je nachdem, wohin die Reise geht.
Über den Wolken
Wer kennt es nicht, das Gefühl, wenn sich vor allem bei Start und
Landung durch den raschen Höhenwechsel das Ohr scheinbar verschließt
und sich Geräusche wie aus weiter Ferne anhören. Grund ist der
Wechsel des Luftdrucks. Ihn gleicht das Ohr normalerweise selbst aus.
Für Flugreisende mit Hörsystem gilt: "Wer Bedenken hinsichtlich des
Druckausgleichs bei Start und Landung hat, kann das Hörsystem
währenddessen kurz herausnehmen und danach wieder einsetzen", sagt
Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker
(biha). Übrigens: Einige Flughäfen verfügen über induktive
Höranlagen, die Sie beim Check-in beim Flughafenpersonal erfragen
können. Über die Möglichkeit, die Hörsysteme mit induktiven Anlagen
zu verbinden und ob Ihr Hörsystem das kann, informiert ebenfalls der
Hörakustiker.
Das Hörgerät vor Sonnenmilch und Nässe schützen
Eincremen vor dem Strandbesuch ist wichtig für die Haut.
Hörsystemträger sollten jedoch darauf achten, Sonnenmilch nicht in
Kontakt mit dem Hörsystem zu bringen. Denn Cremes und Lotionen können
die Mikrofone verstopfen und so zu schlechterem Hören führen oder das
wertvolle Gerät schädigen. Daher gilt: erst cremen, dann wieder
einsetzen.
Moderne Hörsysteme sind spritzwassergeschützt, bei zu viel Nässe
kann jedoch Wasser durch kleine Öffnungen an Mikrofon, Hörer und am
Batteriefach in den Minicomputer eindringen und die Elektronik
schädigen. Hörakustiker raten, das Hörsystem vor dem Baden
herauszunehmen und in einem passenden Etui oder Behältnis an einem
schattigen Ort aufzubewahren, denn auch zu viel Hitze über lange Zeit
schadet ihm. Gelangen dennoch einmal Wasser oder Sand ans Hörsystem,
empfiehlt es sich, dieses sofort vorsichtig mit einem weichen Tuch
und einem speziellen Reinigungsmittel zu säubern und trocknen zu
lassen. Keinesfalls das Hörsystem föhnen oder auf einen Heizkörper
legen. Denn zu viel Wärme kann der Technik schaden. Ist man auf
Hörsysteme auch beim Baden angewiesen, gibt es spezielle wasserdichte
Hörsysteme.
Pflege für das Hörsystem
Am Ende des Urlaubstages die Hörsysteme unbedingt über Nacht in
eine Trockenbox legen, das Batteriefach öffnen und die Batterien
herausnehmen. So kann eventuelle Feuchtigkeit ausdünsten. Ist das
Hörsystem trotz aller Vorsichtsmaßnahmen einmal ins Wasser gefallen,
prüft am besten der Hörakustiker - in vielen Ländern als Audiologe
bezeichnet - am Urlaubsort das System auf seine Funktion. Er kann am
besten beurteilen, ob ein Schaden entstanden ist.
Weitere Infos rund um gutes Hören und die Hörsystemversorgung
finden sich auf der neutralen Service-Seite
www.richtig-gut-hoeren.de.
Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk
In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit einer
indizierten Schwerhörigkeit. Tendenz steigend. Schwerhörigkeit zählt
zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Proble-men. Mit rund 6.600
Hörakustiker-Betrieben und ca. 15.000 Hörakustikern versorgt das
Hörakustiker-Handwerk bereits ca. 3,7 Millionen Menschen in
Deutschland mit qualitativ hochwertigen, volldigitalen Hörsystemen.
Die Bundesinnung der Hörakustiker (biha) KdöR vertritt die Interessen
der Hörakustiker in Deutschland.
Neben der Erstversorgung des Kunden ist der Hörakustiker auch für
die begleitende Fein-anpassung mit wiederholten Überprüfungen und
Nachstellungen der Hörsystemfunktionen zuständig. Daneben organisiert
er - wenn der gesetzliche Anspruch besteht - die Kostenübernahme
durch die gesetzlichen Krankenversicherungen und steht für Wartung
und Reparaturen der Hörsysteme bis zu einem gewissen Grad zur
Verfügung.
Darüber hinaus berät er zu Gehörschutz und speziellem technischem
Zubehör. Der Hörakustiker verfügt über theoretisches Wissen aus der
Akustik, Audiologie, Psychologie und Hörsystemtechnik und über
praktische Fertigkeiten zur Audiometrie.
Pressekontakt:
Dr. Juliane Schwoch (biha), schwoch@biha.de
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