Die Diagnose chronische lymphatische Leukämie bringt
viele Fragen mit sich. Oft fällt es Betroffenen jedoch schwer, die
Fachsprache der Ärzte zu verstehen. Darum bietet die neue
Patientenleitlinie "Chronische lymphatische Leukämie (CLL)"
ausführliche Informationen in allgemeinverständlicher Sprache.
Betroffene und Experten haben diese Broschüre gemeinsam entwickelt
und patientengerecht abgestimmt. Die Patientenleitlinie CLL ist
kostenlos bei der Deutschen Krebshilfe erhältlich und steht als
Download auf www.krebshilfe.de/infomaterial zur Verfügung.
"Was bedeutet die Diagnose für mein weiteres Leben?", "Welche
Therapien gibt es?", "Wie geht es nach der Behandlung weiter?". Diese
und weitere Fragen stellt sich jeder, bei dem eine chronische
lymphatische Leukämie diagnostiziert wurde. Und auch für Angehörige
ist es wichtig zu wissen, wie es weitergeht. Antworten finden
Betroffene und Angehörige in der neu erschienenen Patientenleitlinie
"Chronische lymphatische Leukämie (CLL)", die die Deutsche Krebshilfe
gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft und der
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen
Fachgesellschaften (AWMF) herausgibt.
Die neue Patientenleitlinie informiert über aktuelle medizinische
Erkenntnisse und unterstützt Betroffene dabei, ihren Ärzten gezielte
Fragen zur Erkrankung zu stellen. Auf dieser Basis können an Krebs
erkrankte Menschen kompetent und selbstbewusst ihren persönlichen Weg
der Krankheitsbewältigung mit dem Arzt besprechen.
"Mit dem Ratgeber wollen wir Patienten die Angst vor der Therapie
nehmen", sagt Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen
Krebshilfe. "Sie sollen sich orientieren können und informierte
Partner ihres Arztes werden."
Der Text der Patientenleitlinie beruht auf der "S3-Leitlinie zur
Diagnostik, Therapie und Nachsorge für Patienten mit einer
chronischen lymphatischen Leukämie (CLL)". Diese wissenschaftlich
begründete Empfehlung für Ärzte wurde im Rahmen des gemeinsamen
"Leitlinienprogramms Onkologie" der Deutschen Krebshilfe, der
Deutschen Krebsgesellschaft und der AWMF erarbeitet und nun in eine
allgemeinverständliche Sprache für Betroffene übersetzt.
"Betroffene können sich mit Hilfe der Patientenleitlinien über
ihre Krebserkrankung informieren und erfahren, welche Therapien es
gibt. So stehen sie dieser schwierigen Situation nicht hilflos
gegenüber", so Professor Dr. Ina Kopp, Leiterin des AWMF-Institut für
Medizinisches Wissensmanagement. "Es war wichtig, eng mit Betroffenen
zusammenzuarbeiten. Nur so konnten wir patientenrelevante
Fragestellungen angemessen berücksichtigen", ergänzt Professor Dr.
Paul Graf La Rosée von der Arbeitsgemeinschaft Internistische
Onkologie (AIO) der Deutschen Krebsgesellschaft.
"Wir wissen, welche Fragen den Betroffenen am meisten auf der
Seele liegen. Dies haben wir in der Broschüre berücksichtigt", fügt
Rainer Göbel, Beisitzer im Vorstand der Deutschen Leukämie- &
Lymphom-Hilfe und selbst Leukämiepatient, hinzu.
Insgesamt stehen neben der Patientenleitlinie CLL knapp 30 weitere
Patientenleitlinien zur Verfügung, die alle bei der Deutschen
Krebshilfe unter www.krebshilfe.de/infomaterial kostenlos bestellt
werden können. Die Patientenleitlinien sind außerdem bei der
Deutschen Krebsgesellschaft unter www.krebsgesellschaft.de abrufbar
sowie auf der Homepage des Leitlinienprogramms Onkologie unter
www.leitlinienprogramm-onkologie.de/patientenleitlinien.
Hintergrundinformation: Chronische lymphatische Leukämie
Die chronische lymphatische Leukämie ist eine bösartige Erkrankung
des lymphatischen Systems. Bestimmte weiße Blutzellen, die
B-Lymphozyten, entarten und sterben nicht mehr ab. Sie verdrängen die
normale Blutbildung und können sich in Organen wie Lymphknoten oder
Milz sammeln und diese vergrößern. Die CLL kann Beschwerden wie
häufige Infektionen, Müdigkeit und Abgeschlagenheit sowie
Blutungsneigung verursachen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts
erkranken in Deutschland pro Jahr rund 5.500 Menschen neu an einer
chronischen lymphatischen Leukämie. Die CLL zählt damit zu den
seltenen Krebserkrankungen. Sie tritt überwiegend um das 72.
Lebensjahr auf. Eine chronische lymphatische Leukämie ist nicht
heilbar, sie schreitet aber nur langsam fort. Betroffene haben daher
häufig eine normale Lebenserwartung und gute Lebensqualität. Eine
Behandlung ist erst bei Beschwerden oder fortgeschrittener CLL
sinnvoll. Dann besteht die Behandlung aus Medikamenten in
Tablettenform (zielgerichtete Therapie) oder einer
Immun-Chemotherapie. Nur noch selten ist eine
Stammzelltransplantation nötig.
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