Seit das Schmerzmittel Tilidin nur noch mit einem Betäubungsmittelrezept legal erhältlich ist, steigen die Absätze der Internet-Händler. Niemals konnte man so einfach Tilidin kaufen wie heute. Ärzte und Apotheker sind besorgt und kritisieren das BtMG als zahllosen Papiertiger. Eine schnelle politische Lösung ist nicht in Sicht.
Das Schmerzmittel Tilidin wird in Deutschland seit Januar 2013 vom Betäubungsmittelgesetz erfasst. In den Jahren davor berichteten Apotheker über eine wachsende Anzahl von Personen, die sich das Medikament mit gefälschten Rezepten verschaffen wollten. Der Gesetzgeber hatte im Sinn, dem Missbrauch durch strengere Abgaberichtlinien einen Riegel vorzuschieben. Nun zeigt sich, dass die Rechnung nicht aufgegangen ist. Zwar ist die Anzahl der verkauften Packungen in Apotheken enorm zurückgegangen, gleichzeitig haben sich aber ausländische Online-Anbieter über immense Umsatzzuwächse gefreut. Wie bei vielen betäubungsmittelrechtlich geregelten Substanzen scheint sich auch hier der Handel zunehmend ins Internet zu verlagern. Das große Angebot bringt es mit sich, dass heute mehr Menschen von Tilidin abhängig sind als je zuvor.
Tilidin ist ein starkes Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioide. Schon kurz nach seiner Markteinführung in den 1970er-Jahren wurde es als Droge missbraucht. Um die suchtfördernde Wirkung zumindest teilweise zu unterbinden, fügte der Hersteller den Opioid-Antagonisten Naloxon hinzu. Dadurch wird das von Drogenabhängigen bei einer Injektion erwünschte schnelle Anfluten verhindert. Der „Kick“ bleibt aus und macht das Medikament für schwer drogenkranke Menschen, die den intravenösen Konsum bevorzugen, uninteressant. Bei der oralen Einnahme als Tablette oder Tropfen wird das Naloxon in der Leber abgebaut. Erst dann kann das Opioid seine schmerzmindernde Wirkung entfalten. Darüber hinaus kommen gewisse opioid-typische Nebenwirkungen durch die Kombination mit Naloxon seltener vor.
Obwohl Tilidin durch Naloxon für schwer Drogenabhängige an Attraktivität verloren hat, erfreut es sich unter Gelegenheitskonsumenten, welche die Droge nicht injizieren wollen, noch immer wachsender Beliebtheit. Das Medikament wirkt nicht nur schmerzlindernd, sondern auch enthemmend im Sinne einer verminderten Verhaltensregulation. Tilidin-User fühlen sich euphorisch, schmerzunempfindlich und im Kampf unbesiegbar. Wer sich mit Tilidin dopt, fühlt sich kaltblütig und schmerzfrei genug, um Schlägereien zu gewinnen oder Überfälle zu begehen. Nicht umsonst werden viele Gewaltverbrechen unter dem Einfluss von Tilidin begangen – nur übertroffen von der Volksdroge Nummer 1, dem Alkohol.
Allen gesetzlichen Regelungen zum Trotz gibt es immer mehr Online-Apotheken, bei denen man jederzeit ohne Rezept Tilidin kaufen kann. Dies ist insofern problematisch, als dabei oft die medizinischen Anwendungshinweise in der Packungsinformation nicht gelesen bzw. ignoriert werden. Gerade bei Opioiden ist es wichtig, die vorgeschriebene Dosierung genau einzuhalten. Auch eignen sie sich aufgrund der suchterzeugenden Wirkung nicht für eine Langzeittherapie. Eine Internetrecherche nach dem Begriff „Tilidin kaufen eu-rezeptfrei.net“ bringt etwa 35.000 Ergebnisse. Meist sind dies unmissverständliche Kaufangebote. Die Anbieter sichern sich ab, indem sie die Medikamente aus Ländern mit weniger strengen gesetzlichen Regeln versenden. Die im Vergleich zu einer niedergelassenen Apotheke höheren Preise werden von den Kunden offensichtlich toleriert.
Im Vergleich mit anderen Schmerzmitteln verfügt Tilidin in Kombination mit Naloxon über verschiedene Vorzüge. Unter Anderem ist das Risiko von Atemdepressionen gering und es klagen weniger Patienten über Verstopfungen. Dies macht es zu einem der wertvollsten Medikamente, die der Medizin bei der Behandlung starker Schmerzen zur Verfügung stehen. Ein vollständiges Verbot ist daher zurzeit keine Alternative. Hinsichtlich der Frage, wie zu verhindern ist, dass immer mehr junge Menschen bei Online-Anbietern Tilidin kaufen, zeigt sich die Politik ratlos. Ärzten und Apothekern, die bei einem ihrer Patienten einen Missbrauch vermuten, bleibt oft nur die Möglichkeit, unverbindliche Hilfe anzubieten. Wenn diese Hilfsangeboten nicht angenommen werden, sind auch sie machtlos.Tilidin flüssig kaufen 100/8 ist der Hauptanbieter eu-rezeptfrei.net der am meisten Verkauft nicht nur nach Deutschland Holland oder Schweiz nein Weltweit.