Die hohen Temperaturen belasten vor allem herzkranke Kinder. Wir
geben Tipps, wie sie die heißen Tage gut überstehen:
Trinken:
Je höher die Temperaturen, desto schneller trocknen Kinder aus.
Bei ihnen beträgt der Wasseranteil am Körpergewicht etwa 75 Prozent.
Ihre Körperoberfläche ist vergleichsweise viel größer als die von
Erwachsenen. Eltern sollten ihren Kindern daher regelmäßig und
ausreichend zu trinken geben, am besten Wasser, ungesüßten Tee oder
Fruchtsaftschorlen - nicht zu kalte Getränke, da der Körper dies kaum
kompensieren kann.
Alkohol:
Experimente mit Alkohol und anderen Drogen können böse enden. Denn
Alkohol beeinträchtigt das Herz- Kreislaufsystem und kann die Wirkung
von Herzmedikamenten negativ beeinflussen. Altersgerechte Info dazu
gibt''s auch auf www.herzklick.de und in unseren Comics auf:
https://www.bvhk.de/broschueren/.
Ernährung:
Leichte, fettarme Kost ist jetzt am besten, denn sie belastet das
Herz nicht übermäßig.
Kindergarten und Schule informieren:
Eltern herzkranker oder chronisch Kinder sollten ErzieherInnen
bzw. LehrerInnen ihres herzkranken Kindes informieren: wie belastbar
ist das Kind? Welche besondere Fürsorge braucht es? Welche
Medikamente? Was ist im Notfall, etwa bei einem Schwächeanfall, zu
beachten? Hilfreich ist die Broschüre "Herzkranke Kinder in der
Schule" auf https://www.bvhk.de/broschueren/.
Aktivitäten:
Chronisch herzkranke Kinder sollten in der Mittagshitze nicht
draußen spielen. Auf Ausflügen brauchen sie ihre gewohnten
Medikamente. Wenn diese gekühlt werden müssen, sollten die Eltern
Kühlmöglichkeiten für unterwegs sicherstellen.
Sport:
Sport in sengender Sonne ist nicht ratsam. Rennen in der Hitze ist
viel anstrengender als bei normalen Temperaturen. Gut tun jetzt
Entspannungsübungen im Schatten.
Schwimmen und Tauchen:
Überhitzt ins Wasser springen belastet den Kreislauf stark. Besser
ist es, wenn sich das Kind nach und nach mit dem kalten Wasser
abreibt und dann erst mit dem ganzen Körper eintaucht.
Medikamente und ihre Nebenwirkungen:
Die Nebenwirkungen sind bei hohen Temperaturen teilweise extrem.
Arzneimittel können die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen und
damit auch die Lern- und Leistungsfähigkeit sowie die Sicherheit im
Straßenverkehr.
"Mein Herz rast so!"
Kinder mit Herzrhythmusstörungen sind jetzt besonders gefährdet.
Rhythmusstörungen können trotz Medikation auftreten. Wenn ein Kind
über ''Herzrasen'' klagt, sollte die Hautoberfläche gekühlt werden. Das
Kind sollte sich hinsetzen, wenn möglich im Schatten hinlegen.
Manchmal verschwinden diese Herzrhythmusstörungen spontan wieder.
Über den Puls kann man versuchen, Herzfrequenz und -rhythmus zu
kontrollieren. Wenn sich in Ruhe keine Normalisierung einstellt,
sollte ein Notarzt gerufen und das Kind unmittelbar in ''seine'' Klinik
gebracht werden, damit durch unnötige Zwischenstationen keine
Zeitverzögerung entsteht (die Klinik schon vorher telefonisch
informieren!)
Kreislaufprobleme:
Bei Ohnmacht oder Herzrhythmusstörungen sollten Eltern ihr Kind
unverzüglich von einem Notarzt ins Krankenhaus bringen lassen.
Zahlen und Fakten:
In Deutschland kommt jedes 100 Kind mit einem angeborenen
Herzfehler zur Welt. Angeborene Herzfehler gehören daher zu den
häufigsten Behinderungen.
Pressekontakt:
Bundesverband Herzkranke Kinder e.V. (BVHK)
Volker Thiel
v.thiel@bvhk.de
0241 91 23 32
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