Die VIACTIV plant eine Transparenzoffensive zum Thema Qualität.
Neben der Veröffentlichung von Widerspruchszahlen sollen bis zum
Herbst nachvollziehbare Indikatoren zu Leistungsgeschehen und
Kundenorientierung folgen.
"Um sich stärker an den Belangen ihrer Versicherten zu
orientieren, müssen die Kassen den rein monetär getriebenen
Wettbewerb überwinden. Was zählt sind transparente Qualitätsmaßstäbe
und Indikatoren, die die Leistung einer Kasse für alle
nachvollziehbar abbilden", sagt der Vorstandsvorsitzende der VIACTIV,
Reinhard Brücker.
Vertreter der VIACTIV Krankenkasse hatten die Patientenbeauftragte
der Bundesregierung, Prof. Dr. Claudia Schmidtke, im
Bundesministerium für Gesundheit getroffen und wesentliche Aspekte
für mehr Transparenz und Qualität in der Gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV) erörtert. Die Patientenbeauftragte
bestärkte die VIACTIV in ihrem Weg. Anlässlich der Ergebnisse aus dem
aktuellen Monitor Patientenberatung erwägt Schmidtke transparent zu
machen, wie hoch die Ablehnungsquote der einzelnen Kassen bei
Patientenanfragen ist. Sie moniert etwa bei der Hilfsmittelversorgung
große Unterschiede.
Aktuell herrscht aufgrund der beschlossenen Aufhebung der
Ausschreibungen im Bereich Hilfsmittel sowohl bei Krankenkassen als
auch bei Sanitätshäusern vermehrt Hektik. Die VIACTIV ist aufgrund
des Verzichtes auf Ausschreibungen hiervon nicht betroffen. Sie hat
die Qualitätsdefizite bei der Versorgung immer ernst genommen und
deshalb keine Ausschreibungen zu Lasten der Versicherten vorgenommen.
Es reiche nicht aus, einfach Zahlen zu präsentieren, so Brücker. "Für
Transparenz sorgt, die Prozesse hinter den Entscheidungen und
Leistungen aufzuzeigen." Die VIACTIV Krankenkasse hat sich das Ziel
gesetzt, zu den Vorreitern von mehr Qualität unter den gesetzlichen
Versicherern zu gehören. Am 26. September will sie in Berlin
Vertretern von Presse und Politik sowohl Widerspruchszahlen als auch
nachvollziehbare Indikatoren zu Leistungsgeschehen und
Kundenorientierung vorstellen.
Beispiel Rehabilitation: Die Tabelle zeigt das Verhältnis von
Genehmigungen zu Ablehnungen der letzten zwei Jahre
Jahr Ablehnungen in % Genehmigungen in % Gesamtergebnis
2017 2.027 17 9.940 83 11.967
2018 2.230 19 9.544 81 11.774
Gesamt: 4.257 19.484 23.741
In 2018 wendete die VIACTIV für die stationäre Rehabilitation
knapp über 4,5 Millionen Euro auf. Die Leistungen für
Mutter-Kind-Kuren und die Anschluss-Reha von Mutter und Kind beliefen
sich auf rund 550.000 Euro.
Über die VIACTIV Krankenkasse:
Die VIACTIV betreut mit etwa 1.500 Mitarbeitern bundesweit an
nahezu 60 Standorten rund 700.000 Versicherte und 110.000
Firmenkunden, Vertragspartner und Leistungserbringer. Damit ist sie
eine der größten Krankenkassen in Deutschland. Hauptsitz ist Bochum
(NRW). VIACTIV ist hervorgegangen aus Fusionen der
Betriebskrankenkassen namhafter Betriebe: u.a. Krupp, Mannesmann,
Opel, Dräger, Evonik, LWL, Werften in Rostock und Wismar.
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