STÄDTEDREIECK. Rund 20 Prozent der Menschen in Deutschland leiden an krankhaftem Übergewicht, sprich Adipositas. Tendenz steigend. Hilfe erhalten sie ab sofort an der Asklepios Klinik im Städtedreieck, wo seit Jahresbeginn Frank Brose als Leitender Oberarzt nicht nur die „Allgemein- und Viszeral-Chirurgie“ und die „Gefäßchirurgie“ verstärkt, sondern auch als medizinischen Schwerpunkt die Behandlung von Adipositas-Patienten verantwortet.
Frank Brose, der von 2008 bis 2018 das Kompetenzzentrum für metabolische Chirurgie im Krankenhaus Nordstadt der Region Hannover mitaufgebaut und mehrere hundert Patienten selbst operiert hat, trägt dafür Sorge, dass die nötigen Operationen nach aktuellem Stand der Wissenschaft und hoch standardisiert durchgeführt werden. Die Klinik selbst verfügt über eine OP High-Technik und eine auf Adipositas-Patienten abgestimmte Ausstattung.
Von Adipositas Grad 1 spricht man ab einem BMI von 30, der Grad 3 beginnt dann ab BMI 40. Der BMI ist das Körpergewicht im Verhältnis zur Körpergröße, was heißt: Ein Mann von 1,80 Meter und einem Körpergewicht von 128 kg hätte einen BMI von 40.
„Ab einem BMI 40 ist eine Operation die einzig effektive Maßnahme zur dauerhaften Verringerung des Gewichts“, so Brose. Bei Begleiterkrankungen sollte sogar schon ab einem BMI von 30 operiert werden, wenn konservative Therapien geringe bzw. keine Wirkung gezeigt haben. Die gängigen Operationsverfahren sind Schlauchmagen, Roux-Y-Magenbypass und Mono-Bypass – am Burglengenfelder Krankenhaus wird dabei minimalinvasiv operiert.
Adipositas: Hintergründe, Chancen und Grenzen
Die Vorgeschichte von Adipositas-Patienten ähnelt sich häufig: Man hat vielleicht schon eine oder sogar mehrere Diäten ausprobiert – und kennt den Jo-Jo-Effekt. Obwohl man fest entschlossen war, seinen Lebens- und Ernährungsstil zu verändern, stellten sich bestenfalls mäßige und vor allem keine dauerhaften Erfolge ein. Die Lebensqualität nimmt stetig ab. Und ab einem bestimmten BMI kommt es früher oder später zu Folgeerkrankungen. Zuckerkrankheit, vorzeitiger Gelenkverschleiß. Bluthochdruck und sogar Krebs: Es gibt wohl kaum eine Krankheit, die durch großes Übergewicht nicht gefördert wird.
Frank Brose will keine falschen Hoffnungen machen: Adipositas ist eine Erkrankung, die bleibt – auch nach erfolgreicher Operation und Gewichtsabnahme. „Daher betreuen wir unsere operierten Patienten in der Regel für rund zwei Jahre in dreimonatlichen Intervallen nach. Adipositas ist eine hochkomplexe Erkrankung. Innere Medizin, Ernährungsberatung und natürlich der Hausarzt – wir stimmen uns sehr eng mit dem Patienten und den beteiligten Kollegen/-innen ab, um eine bestmögliche und individuell abgestimmte Behandlung von B wie Beratung bis N wie Nachsorge zu gewährleisten“, so der Adipositas-Experte.