Die Agrar- und Veterinär-Akademie (AVA) aus dem münsterländischen Steinfurt erlaubt sich einige Bemerkungen zur Anhörung der Deutschen Bundestages in der Nacht des 27.06.2019
Der Bundestag hat am Donnerstag, 27. Juni 2019 zu später Nachtzeit einer Verordnung der Bundesregierung zur Durchführung der Betäubung mit Isofluran bei der Ferkelkastration durch sachkundige Personen (19/10082, 19/10315Nr. 2) zugestimmt. Obwohl der Saal weit nach Mitternacht sehr leer wirkte, hatte Claudia Roth die Beschlussfähigkeit "festgestellt".
CDU/CSU und SPD stimmten dafür, Die Linke lehnte die Verordnung ab, AfD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen enthielten sich. Der Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft hatte dazu eine Beschlussempfehlung (19/10776) vorgelegt.
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Lieber Herr Ostendorff,
Sie sagten, seit 10 Jahren Tiere aus der Schweiz zu beziehen, die bei der Kastration mit Isofluran behandelt wurden. Was macht Sie so sicher, dass diese Tiere tatsächlich so kastriert wurden? Gleichzeitig kritisieren Sie, dass man die Deutschen Landwirte - mit ihren Altgeräten - nicht kontrollieren könnte.
Demnach haben Sie also mehr Vertrauen in den Schweizer und misstrauen den deutschen Landwirten?
Ebenso sprachen Sie von der Schmerzbehandlung per Injektion, die die Landwirte bereits machen. Hier vertrauen Sie also den deutschen Landwirten?! ? dann könnten/sollten Sie es auch bei Isofluran.
Die Schmerzbehandlung wird über den plausiblen Bezug des Schmerzmittels geprüft, ginge das nicht auch mit Isofluran? - WIR meine JA !!!
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Lieber Herr Hocker,
von welchen "verlorenen Investitionen" sprechen Sie, die bei der Einführung der Anwendungsmöglichkeit von Isofluran durch Landwirte verloren seien?
Bisher mussten durch die Landwirte keine Investitionen für andere Lösungen getätigt werden. Das bis zu 20 % nicht ausreichend narkotisiert wäre, lässt sich nach eigenen Erfahrungen auch nicht bestätigen.
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Lieber Herr Protschka,
Sie sind der Meinung, die VO führe zur Produktionsverlagerung ins Ausland und sei das Ende für Kleinbetriebe. Diese Produktionsverlagerung ist schon lange ein großes Problem für die hiesige Schweinehaltung, nicht zuletzt aufgrund der ständigen Unklarheiten der letzten Jahre und v.a. den unterschiedlichen, marktverzerrenden Anforderungen an die Tierhaltung in Deutschland, im Vergleich zu anderen EU-Mitgliedsstaaten.
Ja, Improvac ist ein zu favorisierender gangbarer Weg, nur ist die Akzeptanz des Handels bisher leider nicht gegeben. Nicht der Verbraucher ist das Problem, wenn man ihn richtig aufklären würde!
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Den "4. Weg" (die lokale Betäubung) werden wir nach Lage der Gesetze nicht einführen, da er die geforderte "Schmerzausschaltung" nicht gewährleistet, sondern nur eine "Schmerzreduzierung". Die Methode wird in der Wissenschaft sehr konträr diskutiert.
Sie sind gegen die Anwendung von Isofluran, weil die behandelten Ferkel sterben würden, da sie ihre Mütter nicht finden. Gerade Isofluran ist aber durch die schnelle An- und Abflutung (im Gegensatz zur Injektionsnarkose) in diesem Punkt sehr vorteilhaft. Die Ferkel können i.d.R. schon 10-15 Minuten nach dem Eingriff wieder zur Sau gesetzt werden. Verwechseln Sie da vielleicht die "Inhalationsnarkose" mit der "Injektionsnarkose"?!
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Grundsätzlich möchten wir abschließend noch kritisieren, dass kein Redner eine mögliche Perspektive aufgezeigt hat. - Kritisieren / Meckern kann jeder, was beim politischen Gegner häufig reflexartig zu beobachten ist. Wie wäre es ausnahmsweise einmal mit etwas "konstruktiver Kritik"?
Sagen Sie uns, wie wir es besser machen könnten ?, bitte!
Zur Information:
Die Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) als Fortbildungsorganisation für Tierärzte und Landwirte wird die Fortbildung für den Sachkundenachweis zur Anwendung von Isofluran durch Landwirte für die Kastration in die Hand nehmen. Die AVA arbeitet mit Praktikern zusammen, die seit Jahren mit Isofluran arbeiten, und somit den Landwirt so Schulen können, dass der Tierschutz für unsere männlichen Ferkel auf jeden Fall gewährleistet wird.
AVA für mehr Tierschutz mehr TIERGESUNDHEIT und Verbraucherschutz durch moderne Tiermedizin mit dem Ziel der Reduktion von Arzneimitteln.