Zum Diskussionsentwurf des Bundesministeriums für
Gesundheit zur Reform der Notfallversorgung erklärt
Bundesärztekammerpräsident Dr. Klaus Reinhardt:
"Mit dem Diskussionsentwurf werden endlich konkrete Schritte zu
der längst überfälligen Reform der Notfallversorgung aufgezeigt. Wir
haben auf Deutschen Ärztetagen wiederholt die Einführung eines
integrierten Konzeptes für die strukturierte Inanspruchnahme der
Notfallstrukturen gefordert. Dass jetzt ambulante Strukturen der
Notfallversorgung in sogenannten Integrierten Notfallzentren (INZ)
mit geeigneten Krankenhausstandorten in gemeinsamer Trägerschaft
zusammenarbeiten sollen, unterstützt den dringend notwendigen Ausbau
der Kooperation aller Beteiligten. Insbesondere die geplante,
strukturierte Zuordnung des Patienten zu der jeweilig erforderlichen
Behandlungsebene bietet eine Chance, die patientenindividuelle
Behandlung zu optimieren, Notfallambulanzen zu entlasten und
Wartezeiten zu reduzieren."
Hierbei gelte es allerdings, ausreichend Spielraum zur Integration
gewachsener Strukturen wie den bereits bundesweit etablierten 771
Notfall- und Portalpraxen und weiterer regionaler Besonderheiten zu
gewährleisten.
"Die neuen Vorschläge, so auch die geplante Einrichtung von
Gemeinsamen Notfall-Leitstellen oder die Reorganisation des
Rettungsdienstes, bieten grundsätzlich eine gute Grundlage für den
weiteren Dialog". Da die Neuausrichtung der Notfallversorgung in
Zukunft beispielgebend für weitere, sektorenübergreifende
Versorgungsansätze sein werde, gelte es aus Sicht der
Bundesärztekammer jetzt einen intensiven Austausch der Beteiligten zu
den Details zu gewährleisten. "Hier gilt Qualität vor Schnelligkeit".
Dies betreffe z.B. das geplante neue Zusammenspiel zwischen Kliniken,
Kassenärztlichen Vereinigungen, den Bundesländern sowie den
Ärztekammern, aber auch Fragen zur notwendigen Personalverfügbarkeit,
der Qualifikation sowie verlässlicher Regelungen einer
extrabudgetären, additiven Finanzierung.
"Wir sehen hier gute Chancen, gemeinsam zu einer tragfähigen
Lösung zu kommen", so Präsident Reinhardt.
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