41 Prozent der Eltern von unter Vierjährigen nutzen Tablet oder
Smartphone dazu, damit sich ihre Kinder mal in Ruhe allein
beschäftigen. Das ergab eine repräsentative Online-Umfrage des
Marktforschungsunternehmens Bilendi für das Apothekenmagazin "Baby
und Familie". Fast ein Viertel der Mütter und Väter (23 Prozent) von
Kindern im Alter bis zu drei Jahren gab (zudem) an, dass die Nutzung
von Smartphone oder Tablet zum Teil das Anschauen oder Lesen von
Büchern ersetzt. Genauso viele Eltern lassen ihre Kleinkinder ein
Malprogramm auf dem Smartphone/Tablet nutzen.
Experten schlagen angesichts des immer früheren Kontakts von
Kindern mit digitalen Medien Alarm. Dr. Uwe Büsching, Kinderarzt in
Bielefeld sowie Vorstandsmitglied und Medienexperte im Berufsverband
der Kinder- und Jugendärzte, bezeichnet die zunehmenden Angebote für
Kleinkinder als "eine Katastrophe". Ginge es nach ihm, würde man
digitale Medien im Vorschulalter verbieten. "Als Mediziner nehme ich
eine Risiko-Nutzen-Bewertung vor", sagt er. "Und in dieser Zeit haben
sie null positiven Effekt, im Zweifel aber einen negativen." Prof.
Dr. Gudrun Schwarzer, Entwicklungspsychologin von der
Justus-Liebig-Universität Gießen, erläutert: "Die ersten Jahre sind
weichenstellend, jeder Lernerfolg wegweisend." Wichtig seien reale
Erfahrungen, nicht digitale. "Das Gehirn verarbeitet sie ganz
anders." So schwer es im Alltag auch ist - Medienpädagogin Paula
Bleckmann rät Eltern: "Vermeiden Sie Bildschirmzeit so gut es geht."
Im neuen "Baby und Familie"-Heft erklären Experten, wie Eltern
ihre Kinder zu einem selbstbestimmten Umgang mit Medien erziehen
können. Quelle: Eine repräsentative Online-Umfrage des
Apothekenmagazins "Baby und Familie", durchgeführt von Bilendi bei
500 Müttern und Vätern von Kindern bis zu 10 Jahren, darunter 124
Eltern von Kleinkindern unter 4 Jahren. Befragungszeitraum: 6. bis
12. Juni 2019.
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Das Apothekenmagazin "Baby und Familie" 8/2019 liegt aktuell in den
meisten Apotheken aus.
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