Clenbuterol wird in sozialen Medien oft als Patentlösung zum Abnehmen dargestellt. Manche Shops im Internet bieten es sogar rezeptfrei zum Verkauf an. Doch was sagt die Wissenschaft zur Wirkung von Clenbuterol? Welchen Aspekten ist Beachtung zu schenken, wenn man so eine Therapie in Erwägung zieht?
Ist es wahr, dass man mit Clenbuterol abnehmen kann? Einige Autoren, die Beiträge im Bereich der Gesundheit verfassen, bejahen das. Diese Ansicht ist nicht von der Hand zu weisen. Andererseits gibt es einige Einschränkungen, die von den vorgeblichen Experten oft unterschlagen werden. Clenbuterol kommt in erster Linie bei Erkrankungen der Atemwege zur Anwendung. Der Wirkstoff wurde in den 1980er-Jahren für die Behandlung von Asthma bei Pferde entwickelt. Bis zur Zulassung in der Humanmedizin dauerte es nicht lange. Obwohl es inzwischen auch andere Alternativen gibt, ist Clenbuterol bei manchen asthmatischen Erkrankungen bis zum heutigen Tage die übliche Therapie.
Als publik wurde, dass mit der Arznei behandelte Tiere überraschend viel Muskelmasse aufbauen, nahmen Sportler aus den Disziplinen Kraftsport und Bodybuilding von dem Effekt Notiz. Für einige Jahre wurde die Substanz im Profisport als Ergänzung zu hormonellen Anabolika exzessiv missbraucht. Seit der Wirkstoff auf den Verbotslisten der Dopingagenturen steht, ist seine Bedeutung im professionellen Bereich geschwunden. Hobbyathleten, die nicht an Wettkämpfen teilnehmen, nutzen es jedoch nach wie vor. Es besitzt neben anabolen Eigenschaften auch noch eine interessante Begleiterscheinung, auf die im vorliegenden Beitrag eingegangen wird.
Oft ist zu lesen, dass durch die gezielte Anwendung von Clenbuterol ein messbarer Gewichtsverlust erreichbar ist, doch derartige Behauptungen stellen nicht die uneingeschränkte Wahrheit dar. Es liegen diverse Einschränkungen von bedeutender Tragweite vor, die den Gebrauch von Clenbuterol als Anorektikum in einem anderen Licht erscheinen lassen. Der Arzneistoff führt bei einigen Anwendern zu einer geringfügigen Erhöhung der Körpertemperatur. Die dafür benötigte Energie holt sich der Körper aus dem braunen Fettgewebe. Mediziner bezeichnen diesen Prozess als Thermogenese.
Die „Verbrennung“ des plurivakuolären Fettes kann das Gewicht beträchtlich reduzieren. Eine Verbesserung der Figur bewirkt das aber noch lange nicht. Das Fettgewebe unter der Haut von Bauch, Beinen und Po, das für unvorteilhafte Proportionen verantwortlich ist, wird bei der Wärmeerzeugung nur geringfügig angetastet. Um mit Clenbuterol eine bessere Körperform zu erzielen, muss man durch hartes Training seine anabolen Effekte entfesseln.
Massige und kräftige Muskeln verbrauchen viele Kalorien. Somit steigt mit der Masse auch der Grundumsatz. Es bleibt denn nur ein geringerer Energieanteil übrig, den der Körper als Fett speichern kann. Ein Schlankheitseffekt besteht nur indirekt. Der Einsatz solcher Präparate führt daher in aller Regel nur bei sportlich aktiven Menschen zu figürlich sichtbaren Resultaten. Bewegungsmuffel profitieren davon nur marginal.
Die beste Methode, um nachhaltig abzunehmen, ist eine ausgewogene, vollwertige Ernährung und regelmäßiger Sport. Wer sich trotzdem auf eine Clenbuterol-Kur einlassen möchte, sollte dies zuvor mit einem Arzt besprechen. Sofern man das Arzneimittel bei einer freien Online-Apotheke bezieht, sind vorab Erkundigungen über die Vertrauenswürdigkeit der Bezugsquelle einzuholen.