Ein modernes Mobilitätskonzept, die ideale Ergänzung bestehender Mobilitätsangebote oder zukünftiger Elektronikschrott mit hohem Potenzial, zur bedeutendsten Unfallursache im öffentlichen Verkehrsraum gekürt zu werden: Die seit einigen Wochen offiziell zugelassenen E-Scooter polarisieren stark, sie werden entweder geliebt oder gehasst.
Erste Meldungen über teils schwer verletzte E-Scooter-Fahrer scheinen den Kritikern Recht zu geben. Dafür sprechen auch Erfahrungen, die in anderen Ländern mit den schicken Flitzern bereits gemacht wurden. Sinnvoll erscheint in diesem Licht die Vorgabe, dass adäquater Haftpflicht-Versicherungsschutz wie beim Mofa per Kennzeichen nachgewiesen werden muss.
Zugelassen sind ausschließlich E-Scooter, die eine Reihe von Vorschriften wie z. B. Licht, Klingel oder zwei Bremssysteme, erfüllen. Gefahren werden dürfen sie nur auf Radwegen oder, falls nicht vorhanden, auf der Straße. „Die Idee hinter den E-Scootern überzeugt – und eine Kaufentscheidung ist zu begrüßen, wenn man sich zuvor mit den Vor- und Nachteilen der Geräte ausgiebig auseinandergesetzt hat und auch Alternativen bedenkt, wie etwa einen herkömmlichen Roller oder ein Fahrrad“, so Dorothée Remmler-Bellen, Vorstand beim Berufsverband der Präventologinnen und Präventologen in Berlin. „Wer den Roller als Alternative zum Auto oft und langfristig einsetzen will, gibt der Umwelt und der eigenen Gesundheit positive Impulse“. Tatsächlich erfordert das Fahren auf E-Scootern Übung. Mit den kleinen Rädern über gepflasterte Flächen, durch Schlaglöcher oder über geflickte Radwege: Bei Maximaltempo 20 km/h stellen sich gefährliche Situationen schnell ein. Auch, weil der Gesetzgeber auf eine Helmpflicht zugunsten des Einsatzes gesunden Menschenverstandes verzichtet. „Radfahrer schützen ihren Kopf ganz selbstverständlich mit leichten, jedoch zähen Helmen“, so Remmler-Bellen. Mit so einem Schutz versehen, lässt sich auch ein E-Scooter gleich viel entspannter fahren“. Noch besser für die Gesundheit ist es natürlich, selbst den Roller anzutreten oder zu radeln. Das verbessert die Koordination, stärkt die Muskulatur und verbraucht mehr Energie. Da darf es nach der Fahrt dann auch ein Eisbecher sein. „Denn Lebensfreude zu haben, ist nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht. Erst recht in Verbindung mit Vorsicht für sich selbst und Rücksicht auf andere und einer bewussten Entscheidung für den E-Scooter, den Roller oder das Fahrrad.“