Rund zehn Prozent aller Menschen
weltweit leiden an Hunger, aber der überwiegende Rest hat eher genug
und isst das Falsche. Im Durchschnitt jeder fünfte Todesfall geht
demnach auf eine unausgewogene Ernährung zurück - schlechte Ernährung
fordert mehr Todesfälle als jeder andere Risikofaktor. Zu diesen
Ergebnissen kommt eine 195 Länder einbeziehende Studie, die vor
kurzem in dem medizinischen Fachmagazin "The Lancet" thematisiert
wurde.
Für Prof. Glaeske sind die Ergebnisse "alarmierend". Der Leiter
des "Länger besser leben."-Institutes, einer Kooperation von
Universität Bremen und Krankenkasse BKK24, hat sich die Studie näher
angesehen und dabei speziell auf Faktoren geschaut, die nach Ansicht
der Forscher passend die Qualität von Ernährung beschreiben. "Danach
ist gesundes Essen charakterisiert durch viele Früchte, durch
Vollkorn, Nüsse und Samen. Außerdem durch ausreichend Obst und
Gemüse, durch weniger rotes Fleisch sowie durch weniger Salz und
durch ungesüßte Getränke." Zudem sollten mehrfach ungesättigte
Fettsäuren, beispielsweise in Oliven- und Leinöl, und fetter Seefisch
wie Lachs und Makrele regelmäßig auf dem Speiseplan stehen.
"Eigentlich ist das alles nicht neu. Dennoch liegen Welten zwischen
den Ergebnissen der untersuchten Länder", fasst Prof. Glaeske
zusammen und hebt in diesem Zusammenhang besonders Israel,
Frankreich, Spanien und Japan hervor: "Dort gab es weniger als 100
Todesfälle pro 100000 Einwohner, die auf eine ungesunde Ernährung
zurückzuführen sind." Bei den Ländern auf den hintersten Positionen
sind es 700 von 100000.
Auf Deutschland angesprochen, muss Prof. Glaeske ein Stückchen
nach unten schauen und landet auf Platz 38. Darin sieht er aber
"keine wirkliche Überraschung" und führt als Begründung den hohen
Anteil an verarbeiteter Nahrung an. Seine Forderung: "Wir müssen die
Wende schaffen und gesunde Lebensmittel anbieten - da kann aber
letztlich nur die Politik helfen." An zurzeit diskutierten Maßnahmen
nennt der Gesundheitsexperte unter anderem eine Zuckersteuer oder
farbige Hinweise auf gesunde oder ungesunde Bestandteile als Teil der
Verpackung bei Nahrungsmitteln.
Schon heute gibt es nach Auffassung von Prof. Glaeske aber bereits
Gesundheitsinitiativen, die dem entsprechen, was die
Studienergebnisse fordern. "Das Präventionsprogramm "Länger besser
leben." der BKK24 engagiert sich seit einigen Jahren für eine
ausgewogene und vitaminreiche Ernährung mit konkreten Angeboten zum
Mitmachen." Es brauche aber trotzdem Unterstützung aus der Politik,
die verbindliche Regeln für eine transparente und nützliche
Kennzeichnung von Lebensmitteln aufstellt, damit Gesundes und
Ungesundes schnell unterschieden werden kann.
Pressekontakt:
"Länger besser leben."-Institut
an der Universität Bremen
Wissenschaftlicher Leiter Prof. Gerd Glaeske
E-Mail: glaeske@uni-bremen.de
Telefon: 0421 218 58558
www.socium.uni-bremen.de
www.bkk24.de/lbl-institut
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