Wenige körperliche Probleme sind so schambesetzt wie die Inkontinenz. Schätzungsweise leiden circa fünf bis acht Millionen Menschen in Deutschland unter dieser Störung, die fälschlicherweise immer wieder als Alters- oder Frauenkrankheit beschrieben wird. Was aber viele nicht wissen ist, dass Inkontinenz in jedem Alter auftreten kann und dass neben Frauen auch viele Männer und Kinder betroffen sind.
Inkontinenz erzeugt einen hohen Leidensdruck und die Lebensqualität der Betroffenen wird dadurch erheblich eingeschränkt. Dabei ist Inkontinenz in vielen Fällen sehr gut zu behandeln.
Voraussetzung: Die Betroffenen suchen sich frühzeitig fachkundige Hilfe.
Was sind mögliche Ursachen für Inkontinenz?
• Kraftdefizite in der Beckenboden-, Bauch- und Rückenmuskulatur
• Unterleibs- und Prostata Operationen
• Hormonelle Umstellung in den Wechseljahren
• Dauerbelastung durch chronische Atemwegserkrankungen (Husten)
• Chronische Verstopfung
• Belastendes Sitzen, Bücken oder Heben im Alltag
• Lageveränderungen der Bauchorgane
• Bindegewebsschwäche
• Bewegungsmangel
• Geburten
Warum zum Physiotherapeuten?
Fast die Hälfte aller Frauen und ein Fünftel aller Männer werden irgendwann in ihrem Leben mit Harn- oder Stuhlinkontinenz konfrontiert. Dies verursacht nicht nur körperliche Probleme, sondern auch psychosoziale.
Durch die physiotherapeutische Behandlung setzen sich die Betroffenen mit ihrer Situation auseinander und lernen ein eigenverantwortliches, körperliches Training durchzuführen.
Wann hilft der Gang zum Physiotherapeuten?
Falls Sie folgende Symptome an sich beobachten, sollten Sie zu einem, dafür ausgebildeten, Therapeuten gehen.
• Urinverlust, zum Beispiel beim Husten, Niesen, Lachen oder Hüpfen
• Sehr häufiger Harndrang bei nur kleinen Entleerungsmengen
• Sie können Blase und Darm nicht immer vollständig entleeren
• Wiederkehrende Rückenbeschwerden, die sich durch Behandlung nicht wesentlich verbessern
• Häufig auftretende Blasenentzündungen
Wem hilft die evidenzbasierte Beckenbodentherapie?
• Frauen und Männern mit Inkontinenz.
• Frauen, die nach einer oder mehreren Geburten z. B. unter Urinverlust, Organsenkung, Muskelkontrollverlust etc. leiden.
• Frauen und Männern mit erschwerter Blasenentleerung wegen eines verkrampften Beckenbodens.
• Frauen und Männern mit Schmerzen im Unterleib oder des Rückens.
Wie funktioniert Beckbodentraining?
Wie jeder Muskel im Körper, können auch die des Beckenbodens durch gezielte Übungen trainiert werden.
Nach einem eingehenden Gespräch und der Analyse des Fragebogens kann mit einem individuell abgestimmten Übungsplan begonnen werden.
Grundsätzlich wird die Therapie wie folgt ablaufen:
• Wahrnehmung: Körperwahrnehmung ist die Basis für das erfolgreiche Training einer Muskulatur, die nicht sichtbar ist. Außerdem bilden sich durch die Aufmerksamkeit und das dadurch gezielte Ansteuern der Muskeln neue Synapsen im Gehirn, welche die Effizienz erhöhen.
• Kraftübungen: Dies ist der „Bodybuilding-Teil“. Schwache Muskulatur braucht Anspannungs- und Entspannungsphasen um kräftiger zu werden.
• Alltagstraining: Um nachhaltigen Erfolg zu erlangen muss die gezielte Beckenbodenaktivierung in den Alltag integriert werden! Nur so können schützende Bewegung erlernt werden, die eine Erleichterung Ihrer Problematik mit sich bringt. Wir finden gemeinsam Möglichkeiten für Ihren Tagesablauf.
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