Viele Menschen mit Diabetes haben Angst vor
Unterzuckerungen.[1] Wie belastend die Zuckertiefs auch für ihre
Familienmitglieder sind, untersuchte eine internationale Studie, für
die 4.300 Angehörige von Menschen mit Diabetes* in neun Ländern
befragt wurden.[2] Die Ergebnisse der Studie wurden heute in der
Fachzeitschrift Diabetes Therapy veröffentlicht. Demnach empfinden 64
Prozent der Angehörigen von Diabetes-Patienten Ängste und Sorgen in
Bezug auf Unterzuckerungen.[2] "Die Analyse zeigte auch, dass es für
die Familien hilfreich ist, darüber zu sprechen", sagt Johanna
Sandner, Leiterin der Ernährungs- und Diabetesberatung an der
Universitätsmedizin Mainz. So sind 76 Prozent der befragten
Familienmitglieder überzeugt, dass häufigere Gespräche über
Unterzuckerungen das Leben ihrer betroffenen Angehörigen verbessern
würden.[2]
Unterzuckerungen, auch Hypoglykämien genannt, stehen häufig im
Zusammenhang mit einer Insulintherapie und treten auf, wenn die
Glucosekonzentration im Blut auf einen zu niedrigen Wert fällt.[3,4]
Die Unterzuckerungen können die Gesundheit und die Lebensqualität der
Betroffenen beeinträchtigen.[5,6] Dass Hypoglykämien auch für
Familienmitglieder von Menschen mit Diabetes ein großes Problem sind,
fand nun die internationale Studie "TALK-HYPO" heraus, die heute in
der Fachzeitschrift Diabetes Therapy veröffentlicht wurde. Für sie
befragten Wissenschaftler insgesamt 4.300 Angehörige in neun Ländern.
Die Ergebnisse zeigen: Hypoglykämien belasten die ganze Familie.
Hypoglykämien - Nicht nur eine Belastung für die Patienten
"Bisher wurde kaum untersucht, wie belastend Hypoglykämien sein
können - nicht nur für die Patienten mit Diabetes selbst, sondern
auch für deren Familienmitglieder", sagt Dr. Stewart Harris,
Professor für Familienmedizin an der Schulich School of Medicine and
Dentistry, Kanada, Vorsitzender der Canadian Diabetes Association und
Leiter der TALK-HYPO Studie. Nun bringt die TALK-HYPO Analyse das
Ausmaß der Belastung für Angehörige ans Licht. So gaben 64 Prozent
der Befragten an, aufgrund von Hypoglykämien besorgt oder ängstlich
zu sein. 66 Prozent machen sich mindestens einmal im Monat Sorgen
über das Risiko einer Hypoglykämie bei ihrem Familienmitglied mit
Diabetes. Interessant ist auch, dass die Familienmitglieder wegen der
Angst vor möglichen Zuckertiefs eigene Bedürfnisse hintenanstellen:
74 Prozent der Befragten gaben an, weniger Zeit mit Hobbies, Urlaub
oder der Pflege von sozialen Kontakten zu verbringen oder sogar ganz
darauf zu verzichten, um ihren Angehörigen im Fall einer
Unterzuckerung helfen zu können.[2]
Diabetes-Patienten weichen Gesprächen über Unterzuckerungen aus
Das Thema Hypoglykämien findet im Familienalltag wenig Raum.
"Menschen mit Diabetes und ihre Angehörigen versuchen in erster Linie
zu funktionieren. Das Familienleben soll so normal wie möglich
laufen. Eigene Ängste werden deswegen meist wenig thematisiert", so
die Erfahrung der Ernährungs- und Diabetesberaterin Johanna Sandner.
Das zeigt sich auch in der TALK-HYPO Studie. Finden Gespräche über
Hypoglykämien statt, ergreifen in fast der Hälfte der Fälle (45
Prozent) die Angehörigen die Initiative. Auch wenn der erste Schritt
getan ist, scheitert oftmals die Unterhaltung: 43 Prozent der
befragten Familienmitglieder berichten, dass ihre Angehörigen mit
Diabetes nicht über das Thema sprechen möchten. Trotzdem ermutigen 78
Prozent der Befragten ihre Familienmitglieder, Hypoglykämien im
Gespräch mit dem Arzt zu thematisieren.[2]
Gespräche über Hypoglykämien mindern Ängste
"Die Ergebnisse der Studie zeigen eindrücklich, dass ein offenes
und ehrliches Gespräch über Hypoglykämien eine wertvolle
Unterstützung sein kann", so das Fazit von Studienleiter Dr. Stewart
Harris. So sind 76 Prozent der Befragten der Ansicht, dass häufigere
Gespräche über Hypoglykämien einen positiven Einfluss auf das Leben
ihrer Angehörigen mit Diabetes haben können.[2] Über 80 Prozent der
befragten Familienmitglieder sind der Ansicht, dass Gespräche über
Hypoglykämien sie und ihre Angehörigen mit Diabetes wieder näher
zusammenbringen können. Ein ähnlich hoher Anteil berichtet, dass die
Gespräche ihnen dabei helfen, besser zu verstehen, wie sie sich im
Fall einer Hypoglykämie verhalten sollen. Außerdem geben die
Befragten an, durch die Gespräche einen besseren Einblick in die
Gefühlswelt ihrer Familienmitglieder mit Diabetes zu bekommen.[2]
"Die Studie unterstreicht den Wert von Gesprächen zum Thema
Hypoglykämien. Die Unterhaltungen tragen dazu bei, das Leben von
Menschen mit Diabetes zu verbessern und die Sorgen von Angehörigen zu
mindern", sagt Stephen Gough, Global Chief Medical Officer bei Novo
Nordisk. "Bei Novo Nordisk setzen wir uns dafür ein, das Leben von
Menschen mit Diabetes zu verbessern. Daher hoffen wir, dass die
Ergebnisse der Studie dazu beitragen, dass Menschen mit Diabetes und
ihre Angehörigen häufiger das Gespräch zum Thema Hypoglykämien
suchen, sowohl im privaten Umfeld als auch beim Arzt."
Miteinander reden hilft
Wie emotional Hypoglykämien für Familien mit Diabetes Patienten
sein können, zeigt eine dokumentarische Interview-Reihe von Novo
Nordisk im Rahmen der Kampagne "Unterzuckerung vermeiden"
(www.unterzuckerung-vermeiden.de). Dabei wurden Diabetes-Patienten
und ihre Angehörigen in getrennten Räumen zu ihren Gefühlen und
Erfahrungen in Zusammenhang mit Hypoglykämien befragt und die
Antworten auf Video aufgezeichnet. Im Anschluss daran schauten sich
die Familien die Antworten gemeinsam an. Die Filme und
Begleitmaterial zur Kampagne finden Sie unter
www.unterzuckerung-vermeiden.de
Über die TALK-HYPO Studie [2]
- Die von Novo Nordisk finanzierte Studie TALK-HYPO hat das Ziel,
auf die Belastung von Hypoglykämien für Familienmitglieder von
Menschen mit Diabetes aufmerksam zu machen. Sie möchte Verständnis
dafür entwickeln, welch wichtigen Beitrag Gespräche über Hypoglykämie
zwischen Patienten und Angehörigen oder Ärzten bei der
Diabetesbehandlung leisten können.
- Der 47 Punkte umfassende Online-Fragenkatalog wurden von 4.300
Angehörigen von Menschen mit Diabetes (Typ 1 oder Typ 2 Diabetes,
Einnahme von Insulin und oder Sekretagoga) in neun Ländern
ausgefüllt.
- Die in der Studie befragten Familienmitglieder waren nicht auf
eine bestimmte Art der Beziehung beschränkt. Beim Großteil der
Befragten handelte es sich um Eltern/Stiefeltern (37 Prozent) oder
Ehepartner/Partner (18 Prozent). Das durchschnittliche Alter der
Teilnehmer betrug 46,6 Jahre.
- Die Verteilung zwischen Männern (48 Prozent) und Frauen (52
Prozent) war ausgeglichen.
Literatur
[1] Johnston SS et al. Diabetes Care 2011; 34:1164-1170
[2] Ratzki-Leewing et al. Diabetes Ther. 2019
[3] Leese GP et al. Diabetes Care 2003; 26:1176-1180.
[4] American Diabetes Association Working Group on Hypoglycemia,
Diabetes Care 2005; 28: 1245-1249
[5] Geelhoed-Duijvestijn PH et al. J Med Econ 2013;16:1453-1461
[6] Brod M, Christensen T, Bushnell D. Journal of Medical Economics
2012;15:1:77-86
Über Novo Nordisk
Novo Nordisk ist ein globales Unternehmen der Gesundheitsbranche
und durch seine Innovationen seit über 95 Jahren führend in der
Diabetesversorgung. Diese langjährige Erfahrung und Kompetenz nutzen
wir auch, um Betroffene bei der Bewältigung von Adipositas,
Hämophilie, Wachstumsstörungen und anderen schwerwiegenden
chronischen Erkrankungen zu unterstützen. Novo Nordisk beschäftigt
derzeit rund 41.600 Menschen in 80 Ländern. Die Produkte des
Unternehmens mit Hauptsitz in Dänemark werden in über 170 Ländern
vertrieben. Weitere Informationen unter: www.novonordisk.de.
Weitere Zitate von Johanna Sandner, Leiterin der Ernährungs- und
Diabetesberatung an der Universitätsmedizin Mainz:
- "Die Angehörigen sprechen von sich aus wenig über ihre Ängste.
Dabei haben sie mindestens so viel Angst vor der Unterzuckerung, wie
der Betroffene."
- "Ich lasse in jeder Beratung mit einfließen, dass das Thema
Diabetes nicht bei den Patienten aufhört, sondern von der ganzen
Familie mitgetragen wird. Egal, wie sehr die Betroffenen ihre Familie
davor schützen möchten." Frau Sandner steht für weitere
Expertenstatements zur Verfügung und kann über die Pressestelle
kontaktiert werden.
* Typ-1 und Typ-2-Diabetes, Einnahme von Insulin und/oder
Sekretagoga (Glinid und/oder Sulfonylharnstoff)
DE19TSM00129 Stand: September 2019
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