Ob Elektroherd, Toaster oder Mini-Backofen - sie alle
können insbesondere bei erstem Gebrauch flüchtige Stoffe freisetzen
und auch intensive Gerüche verursachen. Je heißer das Gerät wird,
desto ungünstiger kann die Raumluftqualität beeinflusst werden.
Gerade Elektrogeräte mit vorhersehbarem Lebensmittelkontakt sollten
daher zunächst ohne Lebensmittel und bei geöffneten Fenstern erhitzt
werden. "Im besten Fall laufen Geräte, die sehr heiß werden, sogar
zwei- bis dreimal, bevor sie für die Essenszubereitung genutzt werden
sollten", sagt Dr. Christian Schelle.
Der Schadstoffexperte bei TÜV Rheinland rät, vor dem ersten
Gebrauch die Bedienungsanleitung genau zu lesen, denn sie enthält
wichtige Hinweise beispielsweise zu Gebrauch, Einsatzort oder Pflege
des Produktes. Zeigt das Gerät nach einiger Zeit immer noch
Geruchsauffälligkeiten, kann das ein Indiz dafür sein, dass weiterhin
flüchtige Stoffe austreten. Dann empfiehlt Dr. Schelle, beim
Hersteller oder Vertreiber einen Nachweis über eine Prüfung
beziehungsweise eine Emissionsbewertung einzufordern, im
ungünstigsten Falle sollte man versuchen, das Gerät wieder
zurückzugeben.
Stoffe aus Isolierungen oder Plastikummantelungen
Ein Elektroherd wird entweder mithilfe von Glas- oder Steinwolle
isoliert. Dieses Material wiederum enthält Formaldehyd als
Bindemittelbestandteil. "Wenn der Herd punktuell sehr heiß wird,
zersetzt sich das Bindemittel im Dämmmaterial und das Formaldehyd
wird wieder freigesetzt", erklärt Dr. Schelle. Ein neuer Toaster,
eine Dampfbügelstation oder eine Fritteuse können gleichfalls
Schadstoffe ausdünsten. Schuld sind hohe Anteile an Isolierungen,
Plastikummantelungen oder aufgebrachten Antihaftbeschichtungen. Seit
gut fünfzehn Jahren testet TÜV Rheinland derartige Geräte und
bewertet ihre Emissionen für die Hersteller nach einem Ratingsystem.
Je häufiger der Gebrauch, desto geringer die Emissionen
Das Umweltbundesamt legt für bestimmte Substanzen und Verbindungen
Innenraumluft-Richtwerte fest, die nicht überschritten werden
sollten. Für Formaldehyd liegt der Richtwert bei 100 Mikrogramm pro
Kubikmeter Luft im Raum und spiegelt den WHO-Empfehlungswert wider.
"Bei der ersten Benutzung eines Elektroherds oder eines Toasters kann
es schon mal öfter sein, dass die Emissionswerte zumindest kurzzeitig
deutlich über diesem Richtwert liegen", erläutert Dr. Schelle. Je
öfter das Gerät genutzt werde, desto geringer werde jedoch der
Ausstoß. Allerdings könnten empfindliche Personen bereits bei
kurzfristig höheren Konzentrationen mit tränenden Augen, laufender
Nase, Kopfschmerzen oder Übelkeit reagieren, Allergien seien
ebenfalls nicht auszuschließen. Die ersten Inbetriebnahmen sollten
bei ausreichender Raumlüftung (geöffnete Fenster) erfolgen und
Betroffene sollten die Küche während dieser Phase nicht betreten.
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