Pilzberater und Experten warnen vor Apps zur
Bestimmung von Pilzen. "Wir halten nicht sehr viel davon, denn die
Apps geraten in die Hände von Laien. Der Laie ist aber nicht mit der
Bestimmung vertraut", sagt Martin Groß, Vorsitzender des
Landesverbands der Pilzsachverständigen in Sachsen-Anhalt e.V.
(LVPS), im Gespräch mit dem MDR-Magazin "Hauptsache Gesund". Seine
Bedenken hingen damit zusammen, dass es in Deutschland mehr als 6000
Großpilze gibt - also zu viele verwechselbare Arten. Seine Sicht
deckt sich mit der Position der Deutschen Gesellschaft für Mykologie.
Sprecherin Bettina Haberl sagte "Hauptsache Gesund": "Für einen
unerfahrenen Anwender, der vor hat, mit Pilz-Apps in den Wald zu
gehen, um Speisepilze zu sammeln, ist das viel zu gefährlich. Da
raten wir ganz dringend von ab." Es gelte immer zu bedenken, dass
viele Pilze hochgiftige Doppelgänger haben. Insofern plädieren die
Experten dafür, sich nach dem Sammeln Rat vom ortsansässigen
Pilzberater zu holen.
Bereits 2015 hat die Deutsche Gesellschaft für Mykologie einen
Vergleichstest mit sieben Apps zur Bestimmung von Pilzen
durchgeführt. Dabei wurden Such- und Bestimmungsfunktionen, die
Qualität von Abbildungen und Beschreibungen sowie die Darstellung von
Warnhinweisen verglichen. Die Experten kamen zu dem Schluss, dass
keines der getesteten Produkte "einen unerfahrenen Anwender sicher
durch die verwirrende Vielfalt an Pilzarten und Fruchtkörperformen
geleiten" könne.
Über das Thema Pilze berichtet das MDR-Magazin "Hauptsache Gesund"
am 12.09.2019 um 21:00 Uhr im MDR-Fernsehen.
"Hauptsache Gesund" | donnerstags, 21 Uhr, MDR-Fernsehen |
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