fit und munter - Telemed5000: Wie künstliche Intelligenz der Telemedizin helfen kann

fit und munter

Telemed5000: Wie künstliche Intelligenz der Telemedizin helfen kann


Neue Technologien können die Krankenversorgung
auch außerhalb von Gesundheitseinrichtungen deutlich verbessern. So
kann Telemedizin nachweislich die Lebenserwartung und Lebensqualität
von Hochrisikopatienten mit Herzschwäche steigern und
Krankenhausaufenthalte verkürzen. Bisher können einzelne
Telemedizinzentren aber nicht mehr als 750 Patienten aus der Ferne
betreuen - dabei ist der Bedarf sehr viel größer.

Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
geförderte Projekt Telemed5000 möchte erreichen, dass künftig bis zu
5000 Patienten über ein Telemedizinzentrum betreut werden und setzt
dafür auf die Schlüsseltechnologie Künstliche Intelligenz (KI). Zur
Unterstützung und Entlastung der Telemedizinzentren entwickelt das
Hasso-Plattner-Institut (HPI), als einer der Projektpartner, eigens
eine verteilte Machine-Learning-Architektur, die Teile des Prozesses
zum Patienten hin verlagert. So soll Machine Learning einerseits
dabei helfen, vom Patienten direkt erhobene Vitaldaten wie
beispielsweise Blutwerte vorzusortieren, kritische Indikatoren zu
erkennen und zu entscheiden, welche Daten ans Telemedizinzentrum
übermittelt werden müssen. Außerdem soll das medizinische Personal in
den Telemedizinzentren beim Vorsortieren der laufend eingehenden
Vitaldaten mit Machine-Learning (ML) unterstützt werden.

"Wir können im Rahmen des Telemed5000-Projektes die Betreuung von
Menschen mit chronischer Herzinsuffizienz erheblich durch die
Anwendung künstlicher Intelligenz verbessern", sagt Professor
Andreas Polze, Leiter des Fachgebiets Betriebssysteme und Middleware
und des Telemed5000-Projekts am HPI. Bei der Entwicklung einer
verteilten ML-Architektur käme dem Datenschutz eine sehr hohe
Bedeutung zu. Der Ansatz "Privacy by Design" bedeute, dass
Datenschutz und Privatsphäre schon zu Beginn der Technikentwicklung
mitgedacht würden.

Kurzprofil Telemed5000

Das Projekt Telemed5000 wird vom Bundesministerium für Wirtschaft
und Energie (BMWi) für drei Jahre mit rund 4,5 Millionen Euro
gefördert. Umgesetzt wird es mit deutschen und einem österreichischen
Partner: Charité -Universitätsmedizin Berlin, GETEMED Medizin- und
Informationstechnik AG, Universität Potsdam - Hasso Plattner
Institut, SYNIOS Document & Workflow Management GmbH,
Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme
IAIS. Der Partner Austrian Institute of Technology wird dabei für
sein Teilprojekt von der Österreichischen
Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) mit rund 250.000 Euro
gefördert und arbeitet mit dem HerzMobil Netzwerk Tirol und dem
Landesinstitut für Integrierte Versorgung der Tirol Kliniken GmbH in
Innsbruck zusammen. Telemed5000 baut auf der fünfjährigen
Fontane-Studie auf. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie
unter: https://www.telemed5000.de/das-projekt/

Forschungsprojekt "Gesundheitsregion der Zukunft Nordbrandenburg -
Fontane"

Das Projekt "Gesundheitsregion der Zukunft Nordbrandenburg -
Fontane" wurde von 2009 bis 2018 vom Bundesministerium für Bildung
und Forschung mit 10,2 Millionen Euro gefördert. Darüber hinaus hat
das Land Brandenburg die technische Entwicklung des in der Studie
verwendeten Telemedizinsystems mit 4,5 Millionen Euro unterstützt.
Projektpartner waren die GETEMED Medizin- und Informationstechnik AG,
die Deutsche Telekom Healthcare and Security Solutions GmbH, das
Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH, die Thermo
Fisher Scientific Clinical Diagnostics Brahms GmbH sowie die
assoziierten Kooperationspartner AOK Nordost und BARMER. Die
fünfjährige Fontane-Studie konnte erstmals nachweisen, dass die
telemedizinische Mitbetreuung das Leben von Herzpatienten verlängern
kann und diese weniger Tage im Krankenhaus verbringen. Im August 2018
wurden die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt.

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam ist Deutschlands
universitäres Exzellenz-Zentrum für Digital Engineering
(https://hpi.de). Mit dem Bachelorstudiengang "IT-Systems
Engineering" bietet die gemeinsame Digital-Engineering-Fakultät des
HPI und der Universität Potsdam ein deutschlandweit einmaliges und
besonders praxisnahes ingenieurwissenschaftliches Informatikstudium
an, das von derzeit rund 550 Studierenden genutzt wird. In den vier
Masterstudiengängen "IT-Systems Engineering", "Digital Health", "Data
Engineering" und "Cybersecurity" können darauf aufbauend eigene
Forschungsschwerpunkte gesetzt werden. Bei den CHE-Hochschulrankings
belegt das HPI stets Spitzenplätze. Die HPI School of Design
Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem
Vorbild der Stanforder d.school, bietet jährlich 240 Plätze für ein
Zusatzstudium an. Derzeit sind am HPI 15 Professoren und über 50
weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten tätig. Es
betreibt exzellente universitäre Forschung - in seinen
IT-Fachgebieten, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden
mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing.
Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und
Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu
kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen
für alle Lebensbereiche.



Pressekontakt:
presse@hpi.de
Christiane Rosenbach, Tel. 0331 5509-119, christiane.rosenbach@hpi.de
und Friederike Treuer, Tel. 0331 5509-177, friederike.treuer@hpi.de

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