Die Rechte von Kindern werden nach Meinung des
Direktors der Kinderklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital in
München, Prof. Christoph Klein, im deutschen Klinikalltag zunehmend
verletzt. "Laut UN-Kinderrechtskonvention, die auch Deutschland
angenommen hat, hat jedes Kind zum Beispiel das Recht auf ein
Höchstmaß an erreichbarer Gesundheit", betont Klein im
Apothekenmagazin "Baby und Familie" anlässlich des Weltkindertags
(20. September), an dem heuer das 30. Jubiläum der
UN-Kinderrechtskonvention gefeiert wird. Im Widerspruch dazu stehe
die deutsche Sozialgesetzgebung, "nach der Krankenkassen nur das
vergüten dürfen, was ausreichend, zweckmäßig und - vor allem -
wirtschaftlich ist". Das führe dazu, dass die Kliniken immer mehr
nach den Prinzipien der Effizienz- und Profitabilitätssteigerung
funktionierten. Dies hat laut Klein nicht nur Schließungen von
Kinderkliniken und -stationen zur Folge, sondern auch strukturelle
Veränderungen innerhalb der Häuser. "Früher war es
selbstverständlich, dass Kinderkliniken eigene Strukturen wie zum
Beispiel eine Kinderradiologie oder -anästhesie vorgehalten haben.
Heute wird alles zentralisiert." Das könne dazu führen, dass kranke
Kinder nicht mehr von Kinder-, sondern von Erwachsenenärzten versorgt
würden. Doch Kindermedizin brauche Spezialexpertise. "Kinderkliniken
müssen sie vorhalten und sind daher teuer. Andernfalls leidet eine
hochwertige, kindgerechte medizinische Betreuung - und ein
elementares Kinderrecht."
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