Rund 50 Künstler hatten diesjährig den
Auftrag, in situ Kunstwerke in den ehemaligen Fabriken von Fagor in
Lyon zu erschaffen. Die Biennale Lyon nutzt damit erstmalig das
29.000 m² große Gelände unweit der symbolkräftigen Stelle, an der die
Saône mit der Rhone zusammenfließt. Getreu dem Titel "Where Water
Comes Together with Other Water" (Wo Wasser sich mit anderem Wasser
mischt), nach einem Gedicht des amerikanischen Schriftstellers
Raymond Carver, dominiert für 2019 klar das Thema Vermischung als
Schwerpunkt. Zusammengefügt wurde all dies durch das junge
Kuratorenteam vom Palais de Tokyo in Paris.
Die Biennale Lyon will sich als wichtige Veranstaltung im Reigen
der internationalen Events für zeitgenössische Kunst etablieren und
wird durch ein umfangreiches Budget unterstützt, soll jedoch
gleichzeitig und als Hauptaufgabe französische Kunst und Frankreichs
Stärke und kulturellen Einfluss präsentieren. Es ist eine sensible
Balance, die alle zwei Jahre neu überdacht werden muss - eine
Herausforderung für die neue Direktorin Isabelle Bertolotti.
[https://imgpublic.artprice.com/img/wp/sites/11/2019/09/15th-bienn
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thierry Ehrmann, CEO und Gründer von Artprice, erklärt "Die 1991
von Thierry Raspail ins Leben gerufene Biennale von Lyon hat sich zu
einem der bemerkenswertesten Kunstevents weltweit entwickelt. Ich
erinnere mich besonders an die legendäre Biennale im Jahr 2000, als
Jean-Hubert Ma unter dem Leitmotiv Shared Exoticism eine wahre
tour-de-force gelang. Die Veranstaltung war außerordentlich stimmig
und relevant, eine direkte und logische Fortführung seiner
grundlegenden The Magicians of the Earth Ausstellung, die 1989 im
Centre Pompidou gezeigt wurde.
Die Biennale Lyon, die seit fast 30 Jahren von Thierry Raspail
geleitet wird, hat sich einen weltweiten Ruf erworben und
Unterstützung, insbesondere bei Shared Exoticism, durch den
institutionellen Partner Artprice und Organe Contemporary Art Museum
erfahren, das The Abode of Chaos verwaltet. Lyon hat mittlerweile der
von André Malraux im Jahre 1959 begründeten Biennale von Paris den
Rang abgelaufen, deren letzte Ausgabe 2008 stattfand.
Die Lyoner Biennale befindet sich nun mit dem ersten
Führungswechsel in ihrer Geschichte und der Ankunft von Isabelle
Bertolotti an einem entscheidenden Punkt. Von der kürzlich zur
Direktorin des Museums für zeitgenössische Kunst der Stadt Lyon
ernannten Bertolotti wird erwartet, dass sie neue Zeichen für die
Biennale Lyon setzt, und ihr erstes Projekt ist in der Tat
ambitioniert: "Die 15. Biennale für zeitgenössische Kunst in Lyon ist
als ein Ökosystem an der Schnittstelle der biologischen,
wirtschaftlichen und kosmogonischen Landschaften gedacht. Sie zeugt
von den sich wandelnden Beziehungen zwischen Menschen, anderen
Lebewesen, dem Mineralreich, technologischen Artefakten und den
Geschichten, die sie vereinen".
Für die an der diesjährigen Lyon Biennale beteiligten Kuratoren
und Künstler gab es Vorgaben und Limitierungen, die sich in erster
Linie aus der Örtlichkeit selbst ergeben: eine riesige Fabrik, die
außerhalb des Stadtzentrums gelegen und in ihrem Originalzustand
erhalten ist, mit ihrer ursprünglichen Begrenzungslinie, ihren
stillgelegten Maschinen und ihren deutlich sichtbaren
Abnutzungserscheinungen. Die Künstler, die meistenteils in Frankreich
nur wenig bekannt sind und keine Auktionshistorie vorweisen können,
wurden gebeten, mit lokalen Kunsthandwerkern aus dem Rhonetal
zusammenzuarbeiten. Ein Drittel sind Franzosen, es wurde außerdem
strikt auf ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis geachtet.
Die Biennale beschränkt sich keineswegs auf den weiträumigen
Fagor-Bereich, sondern findet in der gesamten Region statt. Das neue
Format ist auf vier sich ergänzende Plattformen ausgerichtet: das
Museum für zeitgenössische Kunst in Lyon, das eine Weiterführung der
Hauptausstellung mit 6 Künstlern bildet, einschließlich das berühmte
Duo Gregory & Daniel GICQUEL & DEWAR; die Young International
Creation, die wie bereits in der Vergangenheit im Institut für
zeitgenössische Kunst in Villeurbanne zu finden ist; Veduta, zur
Förderung der Interaktion zwischen Künstlern und der regionalen
Bevölkerung; und ein breites Programm von Begleitausstellungen,
darunter passend zur Biennale Ausstellungen in verschiedenen Galerien
und Kulturzentren der Region. Insgesamt wird die Veranstaltung an 150
Orten stattfinden und nicht nur den Bereich der Gegenwartskunst,
sondern auch Literatur, Tanz, Theater, Musik und Kino umfassen.
Als international anerkanntes und geschätztes Kunstevent zählt die
Lyon Biennale für zeitgenössische Kunst nach Venedig zu den fünf
wichtigsten Biennalen. Die letzte Veranstaltung zog mehr als 300.000
Besucher an, die bisher höchste Besucherzahl. Die Biennale 2019 ist
deutlich ambitionierter, mit größeren Räumlichkeiten, großen
Installationen, tiefer greifender regionaler Vernetzung und
beispiellosen Überleitungen zwischen der Welt der Kunst und der Welt
der Wirtschaft und des Handels.
Thierry Raspail fasste 1999 im Gespräch mit thierry Ehrmann seine
Vision der Biennale von Lyon treffend zusammen. .... "Biennalen sind
geopolitische Darbietungen. Sie markieren das Gebiet, wo es alles
gibt, und wo es nichts gibt....", eine mutige Aussage, die mit
seltener Klarheit die primäre und zugrundeliegende Logik einer
Biennale unterstreicht, wo auch immer sie stattfindet.
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das BPI-Siegel verfügt (ein nationales wissenschaftliches Gütesiegel
in Frankreich). Der aktuelle, im März 2019 publizierte Global Art
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