Es gibt im Radio diesen Comedian-Beitrag: Ein Mann
erzählt von einer Website, mit der man seine Diagnose selbst stellen
kann. Er habe seine Schmerz-Syptome eingegeben und daraufhin
erfahren, er habe Eierstock-Entzündung. Klingt lustig, hat aber
einen bitteren Hintergrund. Wenn das Bundesamt für Strahlenschutz 150
Webseiten radiologischer Praxen und Kliniken überprüft und dort nicht
nur auf Anzeichen für Qualitätsmängel, sondern auch auf irreführende
und - man höre und staune - rechtswidrige Angebote zur
Krebs-Früherkennung durch Computertomographie (CT) stößt, dann ist
das erschütternd. Es stellt sich die Frage, ob diejenigen, die solche
Angebote unterbreiten, wissen, was sie da anbieten, und ob sie
möglicherweise aus Gewinnstreben gesetzliche Grenzen bewusst
verletzen. Das wäre kriminell. Nun wäre es völlig verfehlt, Ärzte
einem Generalverdacht auszusetzen; aber dass es auch in diesem Metier
nicht nur vertrauenswürdige Hoffnungsträger gibt, sondern - wie in
jedem anderen Lebensbereich - auch vereinzelt Betrüger und
Scharlatane, ist leider eine Tatsache. Wohl denen, die in einer
langjährigen Arzt-Patienten-Beziehung den Doktor oder die Doktorin
ihres Vertrauens gefunden und gesund geblieben oder geworden sind.
Informationen aus dem Netz können sinnvoll sein, aber, wie der
aktuelle Fall zeigt, auch problematisch. Oft hilft, ganz altmodisch,
eine zweite Meinung. Und was die CT-Krebs-Früherkennung betrifft,
muss das Bundesamt für Strahlenschutz nach seiner ersten Warnung nun
nachhaltig an die Öffentlichkeit gehen und umfassend aufklären.
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